"Sex and The Single" Vampire ist ein früher pornographischer Kurzfilm mit dem jungen John Holmes in einer seiner ersten Rollen. Jahre später stellte er in dem Pornofilm „Dracula Sucks“ wieder einen albernen und lüsternen Vampir dar.
Einige Besonderheiten kann man diesem frühen Genrevertreter schon abgewinnen und somit wird er zumindest für Trashfans interessant.
Bemerkenswert ist vor allem die Machart in gewisser Hinsicht, auch wenn sich dies nicht sofort jedem Zuschauer erschließt.: Im Jahre 1970 war Porno oft noch schwarz-weiß und kam gänzlich ohne Schauplatzwechsel, Alibihandlung oder Dialoge aus, meistens waren die Darsteller die ganze Zeit über nackt und selbst das ausziehen wurde nicht gezeigt.
Und „Sex and The Single Vampire“ enthält all dies bereits in Ansätzen, richtiger Hardcore wird aber nur angedeutet. Zwar wird die Grenze zum Porno ein paar mal übertaumelt, doch die Sexszenen befinden sich nur auf sehr grafischem Softerotik-Niveau. Besonders ästhetisch wirkt das Ganze nicht grade auf den heutigen Betrachter, schließlich handelt es sich um ein weites gehend vergessenes und extrem billig herunter gekurbeltes Filmchen.
Eine richtige Story hat der Film natürlich nicht, doch es reicht für ein paar Raumwechsel und ein paar Überbrückungsszenen. Die humoristischen Szenen zwischendurch befinden sich im untersten Bereich, weder die untalentierten Darsteller noch die schlechten Witze können für Unterhaltung sorgen. Doch gerade dieser Humor stellt einen noch wichtigeren Aspekt dar: Erst zwei Jahre später sorgte der Kultfilm „Deep Throat“ für eine Revolution im Porno-Genre, und in Anbetracht dieser Tatsache könnte „Sex and The Single Vampire“ durchaus Vorbildfunktion besessen haben , besonders der Einsatz von Soundeffekten um witzige Szenen zu untermalen und die sporadische Nutzung von eingeschnittenem Archivmaterial kommen später auch in gehäufter Form bei "Deep Throat" und ähnlichen Nachziehern vor.
Insgesamt gnädige 2,5 / 10
Fazit:
Einen gewissen Charme und etwas Kultpotential kann man diesem Werk durchaus zusprechen, filmische Qualitäten selbstverständlich nicht. So bleiben eigentlich nur das frühe Entstehungsjahr und die Hauptrolle von John Holmes interessant für den Porno-Historiker.