Review

„Predator“ ist nicht nur ein Meilenstein des Actiongenres, sondern auch der Karrierekick für Regisseur John McTiernan („Stirb langsam“, „Jagd auf Roter Oktober“).
Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) und seine Söldnertruppe sollen von Guerillas gefangene GIs befreien. Hierzu wird ihnen Dillon (Carl Weathers), Vertreter der Regierung bei dieser Operation und alter Freund von Dutch, mitgeschickt. So startet McTiernan seinen Film als leicht romantisierendes Söldnerabenteuer; mit fliegenden Hubschraubern vor einem rötlichen Abendhimmel.
Danach geht’s erst mal ab in den Dschungel. Die Söldner latschen durch den Urwald und stolpern über einen Hubschrauber, in dem gehäutete Leichen hängen, Mitglieder einer Spezialeinheit. Der Verdacht für dieses Verbrechen fällt natürlich ebenfalls auf die Guerillas, aber Dutch kommen auch Zweifel an der Ehrlichkeit von Dillon.

Kurz darauf kann das Lager der Guerillas ausfindig gemacht werden und Dutch kann mit seiner Truppe ordentlich aufräumen. Den Angriff auf das Lager hat McTiernan als spaßige Ballerei inszeniert. So werden Unmengen von Guerillas in die ewigen Jagdgründe geschickt, ohne dass sie der Söldnertruppe ernsthaft schaden zufügen können. Hinzu kommen noch übertriebene wie kultige Machosprüche, unter denen der unangefochtene Klassiker lautet: „Mann, du blutest ja!“ – „Ich habe keine Zeit zu Bluten!“.
Doch die Geiseln sind tot und die Söldner machen sich auf den Rückweg durch den Dschungel. Sie haben eine gefangene Frau dabei und Dutchs Misstrauen Dillon gegenüber spricht er offen aus. Doch ein geheimnisvolles außerirdisches Wesen macht Jagd auf die Truppe.
Ist „Predator“ in der ersten Hälfte ein reinrassiger Actionfilm, so mischt McTiernan in der zweiten Hälfte immer mehr Horrorelemente mit ein. So bleibt mal wieder eine Person übrig um dem Killer die Stirn zu bieten und auch der Schusswaffeneinsatz wird heruntergeschraubt.

Die Story von „Predator“ ist gut, zumal es sich um den ersten Film dieser Art handelt, der von einer Unmenge Plagiate gefolgt, in denen Menschen durch einen Dschungel latschen und von einem Biest angegriffen werden. Zwar fehlen große Überraschungen und der Film ist ganz auch Obermacho Arnold zugeschnitten, aber das ist eigentlich nicht weiter schlimm, da keine Langweile aufkommt.
Garniert wird „Predator“ mit Machosprüchen der oben genannten Art. So fehlt dem Film der Ernst, aber irgendwie lockert es den Film auf und verhindert ein Abrutschen in einen typischen Söldnerfilm.
Die Action ist gut und mit ordentlich Krawumm in Szene gesetzt worden, aber auch arg übertrieben. Denn Jesse Ventura feuert mit seiner Minigun aus der Hüfte um sich (Rückstoß? Nie was von gehört) und auch die anderen Söldner tragen ähnlich handliche Waffen mit sich, während sie ohne Ermüdungserscheinungen durch den Dschungel latschen. Außerdem ist die Action etwas unausgewogen, da in jedem Gefecht eine Seite stark überlegen ist (erst die Söldner im Kampf gegen die Guerillas, später der Predator bei der Dezimierung der Söldner).

Die Schauspieler sind alle mehr oder weniger bekannte Machodarsteller mit eher wenig schauspielerischen Fähigkeiten (auch wenn Schwarzenegger in späteren Filmen doch ganz gute Leistungen erbrachte). Trotzdem bringen sie die nötige Portion an Coolness rüber, um den Zuschauer zu unterhalten.
Regisseur John McTiernan beweist sich mit „Predator“ mal wieder als Meister seines Fachs. Denn seine Inszenierung, im Actiongenre eher unüblich dem traditionellen Regiestil folgend, gibt dem Film den nötigen Schliff, um wirklich zu beeindrucken.

„Predator“ ist ein sehr guter Klassiker des Actiongenres, der zwar ein paar kleine Schwächen aufweist, aber trotzdem für jeden Actionfan Pflicht ist.

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