Dark Memories (2006)

Karen (Gina Philips), eine junge erfolgreiche Geschäftsfrau, erbt von ihrer verstorbenen Grossmutter ein einsam gelegenes Ferienhäuschen auf dem Land. Dort hat Karen damals mit ihrer Schwester Wendy (Jenny Mollen) eine glückliche Kindheit verbracht. Mit ihrem Lover und zukünftigem Ehemann Jeff (Randall Batinkoff) macht sich Karen nun daran, die Hütte auf Vordermann zu bringen, um sie anschliessend zu verkaufen, da Geld für die Hochzeit benötigt wird.

Während der Aufräumaktion wird sie plötzlich von unheimlichen Visionen gepeinigt. Jeff verzieht sich zwecks Arbeiten wieder in die Stadt, dafür taucht der Hausverwalter Pierce (Tom Sizemore) auf, ein zwar hilfsbereiter, aber auch zwielichtiger Typ, der von Anfang an keinen Hehl aus seinem Interesse an Karen macht. Zum Glück wird Karen noch von Schwester Wendy besucht, was allerdings auch Pierce freut ...


Durchschnittlicher Psycho-Thriller mit Haunted-House-Touch, der nie so recht zünden will. Man ahnt schnell mal, was passieren wird.

Technisch ordentlich gemacht (low-budget halt), kränkelt das Regiedebüt von Rubi Zack vor allem an der Unentschlossenheit des Drehbuchs: Es kann sich nicht entscheiden, ob die Gefahr jetzt von den Gespenstern des Hauses (bzw. der Vergangenheit) ausgeht oder vom (realistischen) Sexualverbrecher nebenan.
Wahrscheinlich haben die Autoren gedacht: Cool, wir lassen die Bedrohung aus der Geisterwelt UND der realen Welt kommen, das wird der absolute Superschocker!

Nee, is nicht. Weniger wäre mehr gewesen.

Gina Philips spielt ganz anständig, ihr melancholischer, verletzlicher Gesichtsausdruck weckt den Beschützerinstinkt.
Tom Sizemores Rolle beschränkt sich hauptsächlich darauf, bei jeder Gelegenheit an den beiden attraktiven jungen Damen herum zu fummeln, ansonsten verströmt er einfach nur Gefahr. Der Hollywood-Rabauke ist eindeutig unterfordet.

Schlecht ist der Film überhaupt nicht, er bietet solide Unterhaltung für Freunde des unblutigen Mystery-Thrillers. Aber in den letzten Jahren wurde dieses Genre grossflächig abgegrast, so dass es immer schwerer wird, eine überraschende Geschichte zu erzählen.