Karen´s Oma ist verstorben und hinterlässt der jungen Frau (Gina Philips) das großelterliche Anwesen draußen auf dem Land, auf dem sie selbst aufgewachsen ist. Das soll erst renoviert und dann verkauft werden. Schon bald nach ihrem Einzug wird Karen nachts von unerklärlichen Ereignissen und unheilvollen Visionen bedrängt, die, nachdem ihr Freund (Randall Batinkoff) arbeitsbedingt zurück in die Großstadt muss, zunehmen.
Sehr schnell wird Karen klar, dass sie nicht allein auf dem Anwesen ist. In der Hütte am Pferdestall lebt der exzentrische, geheimnisvolle Hausmeister Pierce (Tom Sizemore). Die verängstigte Karen atmet auf, als endlich ihre Schwester Wendy (Jenny Mollen) eintrifft. Doch die Situation droht durch Pierce´s zunehmende Gewalttätigkeit außer Kontrolle zu geraten. Karen hat keine andere Wahl : Sie muss sich einem beängstigtem Blick in die Vergangenheit stellen und begibt sich auf eine Gratwanderung zwischen bösen Erinnerungen und tödlicher Realität...
Hört sich ganz gut an, gell? Kommt aber leider ganz strunzig rüber. Wenn ich an "Dark Memories" zurückdenke, bleiben mir von diesem Film auch nur dark memories.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, was hier nur durchschnittlich bis mies ist, oder meine Laune in den Keller gejagt hat.
Am Sauersten stößt auf, dass sich Regisseur Rubi Zack nicht entscheiden konnte, zu was für einem Genre der Film gehören sollte: Spukhaus-Klischees oder eher doch der Psychopath? Mystery-Grusel oder Psycho-Thriller?
"Ach egal, kiffen wir einen und kombinieren beides" hat der Gute wohl gedacht. Nur funktioniert der Brei nicht. Die Visionen fallen unspektakulär aus und richten mehr Verwirrung als unterhaltsame, schaurige Kost beim Zuschauer an.
Als dieser sitzt man eh öfters mit einem großen Fragezeichen über´m Kopf und weiß nie so richtig, ob das Gezeigte nun Handlung, Traum oder Einbildung ist.
Einfach frustrierend und mir persönlich langt´s da schon mit diesen zwei negativen Punkten.
Dagegen kommen die Szenen, in denen der Schizzo Pierce (Tom Sizemore spielt ihn grandios, doch leider kann er sich nur begrenzt entfalten bei diesem Deppen-Charakter) auftritt, richtig gut rüber. Da wirkt so manches recht unheimlich und bedrohlich. Wie eine tickende Zeitbombe.
Dieser Genre-Mischmasch wechselt sich dann die ganze Zeit ab, bis das Finale mit einem völlig blöden Schluss entgegen geschossen kommt, wobei ich mir als Zuschauer mal wieder total verarscht vorkomme.
Bei der Szene, wenn Karen´s Freund sie über ihre Schwester aufklärt (Stichwort - 17 Jahre) merke ich, wie mir genau in diesem Moment ein Geist in meinem Wohnzimmer versucht die 2l-Cola-Flasche hinten einzuführen und dabei sagt: " Aaber isch haaabe doch gar keine Auto!"
Also bitte? Den Machern von Grusel-Spuk-Filmchen fällt auch nix Gescheites mehr ein. Wie man ein hervorragendes Drehbuch mit 10000 Euro verfilmt, hat "Happy End" gezeigt...
OK, ein kompletter Fehlgriff ist "Dark Memories" dann auch wieder nicht.
Auf der Habenseite gibt´s einige Dinge: Eine nette Location, die wenigen Schauspieler spielen ihre Rollen gut und ausdrucksstark. Der außergewöhnlich Score unterstreicht die spannenden Momente klasse. Das geht sogar so weit, dass völlig harmlose Szenen durch die Musikbegleitung (und Kamera) Unbehagen auslösen.
Das macht diesen wirren Genre-Misch-Masch aber nicht viel besser, rettet ihn lediglich ins unbedeutende Mittelmaß.
Das Gesamtprodukt, was "Dark Memories" darstellt reicht vielleicht gerade mal noch so für einen DVD-Abend ohne den Eimer neben der Couch aufzustellen. Am besten anschauen, für an der neuen Freundin rumzufummeln. Die stehen ja eh alle auf das Mystery-Horror-Zeugs...
4,5/10