Die Grube des Grauens (1981)

ACHTUNG: Dieses Review enthält enorme Spoiler.

Ein milder sommerlicher Ferientag. Die Vögel zwischtern und die Hitze liegt in der Luft, was tun? Genau! Mal wieder einen richtig derben Trashfilm angucken, der schon seit vier Jahren Spinnweben in den Regalen fängt. Zurecht? Wir werden sehen.

Sofort fiel mein Blick auf THE PIT, vor dem etliche OFDB-Reviews und ein Kollege warnten.....einschläfernd und langweilig/hölzern sei der Film, etwas für die Tonne.

Ich habe schon viel Trash in meinem Leben gesehen, aber keiner hat es bisher geschafft, dass ich wie hier nach 10 Minuten Sehen laut ausrief:" Das kann nicht sein! Ich geh kaputt"

Was einem hier in etwas mehr als 90 Minuten geboten wird....es ist kaum möglich, das als Mensch in Worte zu fassen. Die Story ist ja durch die OFDB-Inhaltsangabe bekannt: Ein 12(?)-jähriger, seltsamer, von allen Gleichaltrigen isolierter Junge wird von Babysitter zu Babysitter gegeben, weil die Eltern nichts mit ihm anfangen können. Und so findet der sich - typisch wie in so manch anderem 80s Streifen- bei einer nicht gerade hässlichen, fast noch jugendlich anmutenden Babysittern. Der Junge sieht übrigens echt so abgefreakt aus, dass einem selbst die Hand ausrutschen könnte bei so einem Balg. Nicht selten habe ich nur wegen seines Blicks gelacht. Er ist eigentlich nicht dumm, schneidet aber komische Grimassen mitten während Dialogen. Kein Wunder wird er ständig herumgereicht.

Au weia, wenn das mal gut geht! Ein pubertierender Junge, eine hoffnungsmachende Schönheit und ihr Football-Freund. Dreiecksbeziehung? Da spielt der Junge nicht mit!!

Kultszene Nr.1 ist schonmal wie er den Busen seines "Sitters" beobachtet, während sie schläft und als er sie in der Badewanne fragt, ob es ihr Spaß macht, ihn zu baden. Wer da nicht lacht, der sollte sich mal einem Troma-Test hingeben, ganz ehrlich!

Alsbald erfährt der Zuschauer, davon, dass nicht nur der Teddy mit einer ungeheuer kultigen Stimme mit dem Jungen sprechen kann(bei manchen Ratschlägen des Teddys kamen mir schon die Tränen, ganz ehrlich!), nein! Er hat auch seltsame Wesen in einer Grube im Wald gefunden. Die Logik ist genauso geil wie der ganze Film: Eine nicht gerade minder bewohnte Vorstadt mit einem angrenzenden Wald, wo angeblich der Junge als Einziger(!) die Grube bisher entdeckt hat, dabei füllt die nen halben Acker aus.

Die Trolllorgs oder wie der Junge sie in der Originalfassung nennt(Der Name ist so bescheuert, dass man ihn schon nach 2 Stunden auch nüchtern vergisst!) haben irgendwelche PingPong-Ball-artigen Augen und geben komische Grunzlaute von sich. Als der Junge einmal Frischfleisch vom Metzger in die Grube wirft, erkennt er anhand des zufriedenen Grunzens, dass die Gruben-Insassen an Menschen noch mehr interessiert wären. Zuerst aber versucht er, eine Kuh(!!!! kein fehler von mir), begleitet mit Comedy-Musik in die Grube zu werfen. Ich würd mal sagen, mit 3 Bieren hätte ich Taschentücher vor lauter Lachen gebraucht.

Da kommt es gerade recht, dass der Football-Freund der Babysittern mit ihm gerade im Wald spielt, nicht wahr? Leider hält die Kamera nie richtig drauf, sodass der Film eigentlich höchstens eine FSK 16 haben sollte. Ich denke die Indizierung(!!) erfolgte sogar nur durch die Thematik, dass ein Junge es als seine Augabe sieht, diesen Wesen Menschenopfer zu bringen.

Krönung hierbei dürfte die Szene sein, als er eine alte Frau im Rollstuhl(wieder begleitet mit Comedy-Musik!!! ich glaubs jetzt noch nicht) in die Grube wirft. Aber auch vor gleichaltrigen Mädchen und Jungen macht er nicht halt. Alle, die mal über ihn gelästert haben, sollen dran glauben, das ganze wird dann einem schwarzen Football-Spieler in die Schuhe geschoben, der dem Detective auch recht schnell ein Dorn im Auge ist. PRUST!

Das Ende toppt dann nochmal alles, wieso nur habe ich schon 30 Minuten davor geahnt dass er an einen anderen Ort ziehen wird, wo es wieder eine Grube gibt?? Nur wird er diesmal selbst das Opfer. Kind schubst Kind, könnte man die Final-Szene betiteln :D

Schade, dass es keine Fortsetzung mit dem Mädchen als Hauptdarstellerin gab.....Herr Boll, haben Sie noch Zeit dafür?

insgesamt 7,5/10, aufgerundet also eine gute 8, die hat sich der Film wirklich verdient.

Nicht als Horror(das Genre würde ich sogar hier als Themaverfehlung benennen), sondern als schwarze Komödie.

Da funktioniert er 1000-mal besser als Werke wie Hexenhaus oder Schrei lauter ;-)

Insofern kann ich VideoRaiders nur zustimmen! Ich liebe diesen Film.

Unterhaltungswert 100%