Rennwagen will Meisterschaft und Pokal gewinnen, wird aber vor dem letzten entscheidenden Rennen quasi verloren, landet in einem verschlafenen Wüsten-Kaff, lernt dort andere Werte kennen und kehrt geläutert rechtzeitig auf die große Bühne des Rennsports zurück.
So ungefähr habe ich die Handlung von „Cars“ seinerzeit in mir abgespeichert. Dachte, typische Klischee-Ansammlung, nur eben als Animations-Film! Deswegen habe ich mir mit dem Anschauen dieses Pixar-Films auch relativ viel Zeit gelassen.Stories wie diese, nur eben nicht mit Autos als Hauptdarsteller oder computeranimiert, habe ich mittlerweile schon einge hundert gesehen. Manche waren gut, manche schlecht!
Für mich zumindest Grund genug, den Film erstmal zu ignorieren, der Anreiz fast zwei Stunden mit dieser Story zu vertrödeln war einfach nicht gegeben! Gestern war es aber dann doch noch soweit, die Familie schrie nach „Cars“, ich wollte einfach nur Ruhe,habe die DVD eingelegt und mich berieseln lassen.
Anfangs war eigentlich alles bloß nervig, bunt und einfach fast unerträglich, Technisch zwar brilliant, wie eigentlich immer bei Pixar, doch diese schreiend bunte, der amerikanischen Art der Sport-TV-Unterhaltung angepasste Präsentation nervte eigentlich auf ganzer Linie. Gottseidank, ging Lightning McQueen dann aber irgendwo auf dem Highway verloren und fand seinen Weg in dieses kleine Wüsten-Dorf mit seinen schrägen Bewohnern. Damit kehrte endlich sowas wie Ruhe in den Film ein, es gab sogar etwas Handlung und die war erstaunlicherweise nicht ganz so sülzig wie in vielen anderen ähnlichgelagerten Streifen, die ich zuvor schon gesehen hatte.
Grundsätzlich will „Cars“ natürlich unterhalten, dient aber vor allem anderen dazu, den finanziellen Einsatz der Produzenten zu vervielfachen. Gelungen ist dies natürlich!Daneben könnte man in dem Film ganz zarte Anspielungen auf den falschen, modernen Way-Of-Life entdecken, der einfach die wichtigen Elemente des Lebens, wie z.B. Freundschaft, Spaß und Liebe oberflächlichen Zielen wie Erfolg und Geld unterordnet.
Natürlich steht hier für unseren Helden eine Entscheidung an, die in der Grundtendenz gnadenlos verhersehbar ist. Trotzdem habe ich mich ertappt, daß ich in der Szene als die Cars durch das inzwischen renovierte Städtchen fuhren, Rock`n`Roll Soundtrack im Hintergrund, mich kurz an Zeiten erinnert habe, an denen der pure Spaß an meinem Leben im Vordergrund stand – ohne Gedanken an Konsequenzen, Geld, Karriere usw. usw.
Dieser kurze Moment und die beeindruckende technische Brillianz der Animationen mit ihrer ganzen Detailgenauigkeit machen „Cars“ trotz aller Vorhersehbarkeiten sehenswert!