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Der Film basiert auf der Tat des so genannten „Kannibalen von Rotenburg“: Mit dem Drang, das Fleisch eines Menschen zu essen, sucht er nach einem freiwilligen Opfer, welches er nach mehreren Abweisungen schließlich in einem äußerlich beinahe unscheinbaren, psychisch gestörten Mann findet. Dieses „Fleisch“ drängt den Kannibalen nach einer Reihe von homoerotischen Annäherungen sogar nachhaltig, einen Schritt weiter zu gehen...

Was man hier zu sehen bekommt ist weniger ein Horrorfilm, als vielmehr ein erschütterndes Drama über zwei, quasi auf genau gegenteilige Weise geisteskranke Menschen. Da die Motivation beider Figuren im Dunkeln bleibt, erscheint die Handlung des Films mehr als bizarr, konnte mein Interesse aber gerade aufgrund der Schilderung dieser absonderlichen Verhaltensweisen von der ersten bis zur letzten Sekunde bündeln. Auffällig ist, dass alle Vorgänge, seien sie auch noch so ekelerregend und brutal, mit äußerster Genauigkeit dargestellt werden, sodass es mir beim Hinschauen in einigen Szenen beinahe körperlich weh tat. Trotz des geringen Budgets ist hier jedenfalls ein sehr beeindruckender und durchaus auch provokativer Film entstanden, den man nicht so schnell wieder vergessen wird und der die Meinungen der Betrachter erwartungsgemäß weit auseinander driften lässt. Mich hat er jedenfalls sehr ergriffen – nach dem dritten Mal Anschauen sogar noch mehr als zuvor.

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