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Jaja, diese Dora Filme. Nachdem ich mir die Dokumentation und das Interview über Armin Meiwes kürzlich ansah, lag es auf der Hand, die Zweitsichtung des Marian Dora Beitrags anzugehen. Was soll ich sagen? Diese durchaus krude Person weiß auf der einen Seite zu überzeugen. Er verfilmt diese recht realitätsnah, erzeugt durchaus eine beklemmende Atmosphäre und weiß wie es mit der musikalischen Untermalung geht. Auf der anderen Seite setzt er dem Ganzen natürlich merklich die Dora-Krone auf. Die Ästhetik der Geschmacklosigkeit beherrscht er wie kein anderer. Das ist aber auch mein Problem hier und eigentlich auch mit all seinen Werken. Hier und da muss er einfach selbstzweckhaft drastischer, verzerrter und ekelerregender werden. Da weicht man, nachdem was ich recherchieren konnte, manchmal doch geschmacklos und teils auch etwas respektlos von den wahren Geschehnissen ab. Das macht den Film aber keineswegs besser, sondern war mir persönlich ein Dorn im Auge. Ansonsten wird viel homosexuelle Nähe, Intimitäten und expliziter Gore gezeigt. Definitiv nicht jedermanns Sache. Ich fand es interessant, irgendwie schön gedreht und halt auch irgendwie typisch. Die perfekte Verfilmung ist es nicht, da vor allem Carsten Frank überhaupt keine gute Wahl für Armin Meiwes war. Wenn man sich drauf einlassen kann, erfährt man aber 90 Minuten die tief unter die Haut gehen und sich irgendwo jenseits von gelungen und schlecht oder von gut und böse aufhalten.

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