Review

Die Geschichte um den interplanetaren Handelsfrachter "Nostromo" und den Charakteren sollte jedem bekannt sein.

Vielmehr ist die Atmosphäre und die daraus resultierende psychische Spannung der Hauptkern des Films.
Ridley Scott ist ein Meister von Erschaffung neuer Welten. Ein Regisseur, der es versteht Charaktere und Bilder miteinander verschmelzen zu lassen, aus sehr wenig viel zu erschaffen und dabei noch perfekt zu unterhalten.

Mit diesem Film ist es ihm zum ersten und (wie wir alle wissen) nicht zum letzten Mal gelungen. Herausheben möchte ich sicherlich die stilistische Charakterisierung des fremden Planeten. Scott schafft ruhige und intensive Bilder, so gut wie ohne Action oder unnötigen Auffälligkeiten. Es herrschen dunkle, schon teilweise poetische Bilder (Sonne, Planetenkonstellation) mit einer sanft schwebenden Bilderflut vom stürmischen Nebel bis zu den abstrakten Bildern einer uns unbekannten Kultur.

Technisch sollte sich Ridley Scott mit "Blade Runner" noch einmal, bis heute unbezwingbarer Perfektion hocharbeiten,
die sich in seinen späteren Filmen wiederspiegeln.

Was den Unterhaltungswert angeht, da setzt Scott nicht auf eine tiefere Charakterzeichnung sondern lässt die Protagonisten vielmehr in einer geschloßenen Gruppe interagieren. Dadurch entsteht, trotz oberflächlicher Charakterisierung, auf eine tolle Art und Weise die Indentifizierung mit den Figuren. Dieses Stilmittel benutzt Ridley Scott auch in seinen späteren Filmen, was ihm den Ruf des "Meisters der Oberflächlichkeit" bringt.

Was diesen Film so besonders macht, ist das komplette Fehlen der Außenwelt. Man hat das Gefühl, dass es außer dem Raumschiff "Nostromo" und der Alienspezies keine Lebensform gibt. Es ensteht auf diese Art ein sehr seltsames Gefühl der nostalgischen Ruhe, was man zur heutiger Zeit in keinem Film zu Gesicht bekommt.

Diese grausame Idylle verwehrt dem Film aber gleichzeitig die Höchstwertung, weil Scott ganz auf psychische Spannung setzt und dabei die hintergründige Substanz aus den Augen verliert. Wenn man denn Film gesehen hat, bleibt ein Gefühl einer gewissen Besonderheit, der aber ein wichtiger Beigeschmack fehlt. Diesen in Ridley Scott Filmen zu erklären oder zu suchen ist nichtdestotrotz eine Zeitverschwendung und würde, meiner Meinung nach, die ganze hintergründige Kunst ein klein wenig zerstören.

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