Hätte man doch auf Ripley gehört, hätte man sich eine Menge Ärger ersparen können. Wir hätte allerdings einen genialen Film verpasst, der unter Science-Fiction und Film-Fans schon lange Kultstatus erreicht hat.
Story:
Aufgrund eines fremden Signals aus dem All wird die Crew das Frachters Nostromo von der Mutter, so bezeichnet die Crew den Bordcomputer, aus einem künstlichen Schlaf (Hyperschlaf?) geweckt.
Nach einem Frühstück (oder Mittagessen, wer weiß schon wie viel Uhr es ist?) und einer kleinen Diskussion wird beschlossen diesem angeblichen Hilferuf nachzugehen.
Nach der Landung auf dem betreffenden Planeten verlassen die Crewmitglieder Dallas (der Captain), Kane (der 1. Offizier) und Lambert (die Navigatorin) das Schiff um dem geheimnisvollen Signal auf den Grund zu gehen.
Währenddessen versuchen die Verbliebenen Mitglieder das Signal zu entschlüsseln und dabei entdeck Ripley (die Deckoffizierin), dass es sich bei dem besagten Signal nicht um ein Hilferuf sondern um ein Warnsignal handelt.
Doch der Kontakt zu den drei ist abgebrochen.
Während die Crewmitglieder an der Entschlüsselung des Signals arbeiten stößt das Bergungsteam auf ein seltsames Raumschiff. Bei der Erforschung des fremden Schiffes wird Kane von einer unbekannten Spezies angegriffen, die sich durch das Glas seines Helm frisst und sich an seinem Kopf festsaugt.
An der Schleuse zum Schiff angekommen, verweigert Ripley den dreien aufgrund von Quarantänebestimmung, den Eintritt. Ash (der Wissenschaftsoffizier) missachtet jedoch den direkten Befehl Ripleys und öffnet die Schleuse per Hand.
In der medizinischen Abteilung versuchen Ash und Dallas nun dieses Wesen von Kanes Kopf zu entfernen. Als sie es versuchen abzuschneiden, sondert das Alien statt Blut eine hohe, starkkonsentrierte Säure ab, sie sich durch etliche Decks des Schiffes frisst bis sie ihre Wirkung verliert.
Es wird beschlossen das Alien vorerst an Kanes Kopf zu belassen, da es ihn anschienend am Leben erhält.
Nach einigen kleinen Zwischenfällen und Ereignissen bemerkt Ash das Fehlen der Kreatur. Kane scheint es gut zugehen. Nach einer kleinen Suchaktion wird das Alien gefunden. Es ist tot.
Bei einem Essen fängt Kane jedoch an sich in Schmerzen zu winden und sein Brustkorb zerplatzt als ein neues kleines Alien aus ihm „herausschlüpft“.
Die übrigen Crewmitglieder sind so geschockt, dass das Alien in die verzweigten und schwachbeleuchteten Gänge des Schiffes flüchten kann.
Schnell ist jedoch klar, dass das Alien vernichtet und aus dem Schiff entfernt werden muss.
Was dann folgt ist eine mörderische Hetzjagd bei der die Grenzen zwischen Jägern und Gejagten schon bald verschwimmt...
Was mir gefallen hat:
Keine Frage! Alien ist die Mutter aller Alien-Horror-Filme und für mich gibt es bis jetzt noch keinen Film, der die Klasse dieses Kultfilmes von Ridley Scott auch nur im entferntesten erreicht.
Auch wenn hier nach dem, für heutige Teeny-Horror-Streifen typischen 10-kleine-Negerlein-Prinzip vorgegangen wird, erreicht dieser Film einen Status, von dem ein Species oder sogar Scream nur träumen kann. Kein anderer Film hat mich je durch solch eine beklemmende und düstere Atmosphäre mitgerissen wie Alien. Lange, graue Gänge, Dampf der aus undichten Leitungen zischt, aus der Dunkelheit blinkende Schalter und immer wieder diese nervaufreibende und pulsbeschleunigende Hintergrundmusik. Dies alles schafft eine überaus dichte und unheimlich Atmosphäre, die in Science-Fiction-Filmen ihresgleichen sucht.
Die Spezialeffekte sind für einen Film von 1978 erstaunlich gut und übertreffen sogar einige neuere Produktionen. Besonders gelungen ist das Alien, das schon fast echt wirkt.
Lediglich die technische Ausstattung der Nostromo lässt einen heutzutage nur noch müde Lächeln. Dennoch trägt die Ausstattung viel zu der dichten Atmosphäre des Filmes bei.
Wenn die Protagonisten mit Taschenlampen „bewaffnet“ durch die scheinbar verlassenen Gänge wandern und dabei nur das Geräusch ihrer Schritte und ihres Atems zu hören ist, kann man fast nicht anders und hält den eigenen Atem an, um ja kein verdächtiges Geräusch zu verpassen.
An Spannung fehlt es Alien nun wirklich nicht. Hier wird dem Zuschauer keine Pause gegönnt und allein die Gewissheit, dass das Alien sich irgendwo dort versteckt nagt an einem und lässt einen unruhig auf seinem Sessel hin und her rutschen.
Obwohl sich der Gebrauch von Kunstblut und die Verwendung drastischer Szenen in Grenzen hält ist dieser Film nichts für zartbesaitete.
Wenn es in Alien etwas härter oder blutiger zugeht, dann haben es die Szenen schon in sich. Besonders die Szene in der das Alien aus Kanes aufgeplatzter Brust schlüpft dürfte nicht unbedingt jedermanns Sache sein.
Auch wenn manche den spärlichen Einsatz der roten Flüssigkeit bemängeln werden (schließlich ist dies ja auch ein Horrorfilm), Alien kommt wunderbar ohne dies aus. Und ich bezweifle, dass der Film durch mehr Blut oder ähnliches besser geworden wäre, denn der eigentlich Horror spielt sich immer noch im Kopf ab und dies kann manchmal erschreckender und grusliger sein, als wenn man Szene sozusagen visuell auf dem silbernen Tablett serviert bekommt.
Die Schauspieler, viele von ihnen gehören in Hollywood heute zu den „alten Hasen“, liefern allesamt eine hervorragende, schauspielerische Leistung ab.
Ian Holm (Bilbo aus Herr der Ringe), bewies auch schon damals an den Anfängen seiner Schauspielerlaufbahn sein darstellerisches Talent. Er spielt wohl die zwielichtigste Rolle im ganzen Film und meistert dies mit Bravour. Er überzeugt dermaßen, dass man ihm die unerwartete Wendung seines Charakters durchaus abnimmt.
Auch Sigourney Weaver brilliert als harte und kompromisslos Lady und die Rolle der Ripley scheint ihr wie auf den Leib geschneidert zu sein. Ich denke dieser Rolle verdankt sie viel von ihrem späteren Ruhm und Erfolg.
Auf die restlichen Schauspieler möchte ich jetzt im einzelnen nicht mehr eingehen, aber sie alle machen ihre Sache sehr gut und sind hervorragend besetzt.
Was ich nicht so toll fand:
Leider bekommt man, für meinen Geschmack, das Alien zu selten zu Gesicht. Auch wenn die Gewissheit über die Anwesenheit des Monstrums schon ausreicht um eine Gänsehaut zu bekommen, hätte ich mich über weitere Szenen mit dem blinden Passagier gefreut.
Ein weiterer kleiner Punkt, der mich eher verwundert als gestört hat, ist die Katze oder der Kater Jones. Wozu braucht man auf einem Raumschiff eine Katze? Wohl kaum zum Mäusejagen. Außerdem kommen dabei ein paar weitere Fragen auf: Wo hält sich die Katze während des künstlichen Schlafes auf? Oder, ist die Katze so wichtig, dass man ein einziges Crewmitglied losschickt um sie suchen? Und wieso verschont das Alien die Katze?
Fazit:
Wohl einer der bekanntesten und besten Science-Fiction Filme aller Zeiten. Mit Alien liefert Regisseur Riley Scott wahrlich einen Kultfilm, der auch noch rund 25 Jahre später nichts von seiner Wirkung und Genialität verloren hat.
Ein absolutes Muss, nicht nur für Science-Fiction-Fans. Lediglich Leuten mit schwachen Nerven rate ich von diesem Film ab.
Für den Film gibt es 10 Punkte.
Kleine Anmerkung zum Schluss:
Zum empfehlen ist auch der im Heyne Verlag erschienene Roman zum Film Alan Dean Foster.