„Im Weltraum hört Dich niemand schreien...“
Im Jahre 1979 revolutionierte Regisseur Ridley Scott mit seinem wohl immer noch besten Film „Alien“ die Filmwelt, indem er das Horrorgenre mit dem Science-Fiction-Genre kreuzte und eine düster – pessimistische Zukunftsvision mit äußerst bedrohlicher Stimmung kreierte.
Abseits vom bunten „Star Wars“ – Getöse und dem verglichen freundlich anmutenden „Star Trek“ – Universum zeigte Scott dem Zuschauer eine dreckige Zukunft mit kaputten Typen, Technik ohne Lichtschwerter und Laser-Blaster und Raumschiffen, die vom Interieur her eher an Frachtschiffe oder Öltanker unserer Zeit angelehnt sind und kaum an die filigranen trek’schen Föderationsschiffe mit hübscher Innenausstattung erinnern.
Diese Kulisse nutzt der Streifen, um uns bzw. die einsame Protagonistencrew in wirklich brilliant düsterer, spannender, unheimlicher und an den Nerven nagender Atmosphäre mit einem bis dato nicht gesehenen Gegner zu konfrontieren:
Dem „Alien“ eben, einer vom Schweizer H.R. Giger virtuos entworfenen außerirdischen Kreatur, abschreckend und anders, intelligent und tödlich.
Die Spannung des Streifens ergibt sich aus der anfänglichen Subtilität, die nach der ersten Facehugger – Attacke erst mit der legendären Szene gekonnt pointiert wird, in welcher das Alien aus dem Brustkorb des Mannes herausbricht.
Danach wird die spannende und packende Atmosphäre weiter vorangetrieben durch die Suche nach dem extraterrestrischen Monster in langen, dunklen, tropfenden Gängen, engen Lüftungsschächten und abgekapselten Räumen, wobei stets die Frage aufkommt, wer denn nun tatsächlich Jäger und wer Gejagter ist; denn mit der Zeit weiß der außerirdische Gast mit dem Säureblut sehr wohl die Crew der Darsteller zu dezimieren.
Ähnlich wie seinerzeit „Der weiße Hai“ lebt die Atmosphäre hier viel davon, dass man das ganze Vieh über weite Strecken des Streifens praktisch nicht zu Gesicht bekommt und nur selten einige kurze sekundenbruchteile-lange Einstellungen die Phantasie des Zuschauers anregen.
Der Einsatz des „Bewegungsmelder“ – Elements treibt die Spannung in vielen Sequenzen zusätzlich in die Höhe.
Ein weiteres Novum etablierte dieser Film, als er in einer rauen Männerwelt die Hauptrolle mit einer Frau besetzte, die am Ende allein dasteht, um den Kampf gegen das Ungetüm aufzunehmen; damals vielleicht heikel, steht mittlerweile fest, dass Sigourney Weaver ihre Sache äußerst überzeugend gemacht hat und nun praktisch als Inbegriff der Rolle der starken Frau gelten kann.
Auch die restlichen Darsteller können sich, wie auch die Musikuntermalung, sehen lassen.
Also, „Alien“ ist perfekter SciFi-Horror in Reinkultur, ein Genreklassiker zudem, den jeder (selbsternannte) Filmkenner gesehen haben sollte.