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Anne macht mit ihrem Freund ein Mountainbike-Wochenende in den Alpen (im Film allerdings ersetzt durch ein Fantasiegebirge mit "coolem" englischen Namen). Auf einer ihrer Touren werden die beiden von einem weiteren Biker angegriffen, der sich als abgelegter One-Night-Seitensprung Annes herausstellt. Dieser schaltet zunächst die Konkurrenz aus und scheucht anschließend die junge Frau gnadenlos durchs Gehölz. An diversen Handlungseckpunkten geht es alsbald blutig zu Sache.

Blood Trails ist ein semi-professioneller (Debut ?)-Film aus deutschen Landen. Wenn man seine Erwartungen entsprechend herunterschraubt, kann er zumindest phasenweise überzeugen.

Protagonisten und Location heben sich angenehm vom (U.S.) Slasher-Einerlei ab. Hier wird weder rumgealbert, noch rumgezickt. Im Gegenteil: Blood Trails gibt sich bierernst und kommt mit erstaunlich wenig Dialog aus. Die Story wird vorrangig über Gesichtsausdrücke transportiert. Die übertrieben depressiv und melodramatisch gezeichnete Figur Anne kann dabei aber sicherlich nicht alle Zuschauersymphatien gewinnen.

Blood Trails hat einen speziellen unterkühlten Look, der durchaus zu gefallen weiß. An diesem Stil möchte ich allerdings die Neigung zu aufdringlichen Nahaufnahmen bemängeln. Auf Dauer verliert der Film an Spannung, wenn man immer nur aufgerissene Augenpaare zu sehen bekommt. Die Informationen, die man aus einer Totalen ziehen kann (z.B. wie nah ist der Angreifer ?), bleiben dem Zuschauer so vorenthalten - von der "Augen ermüdenden" Wirkung ganz zu schweigen.

Die Story selbst ist ja ganz okay, hat aber auch mit ein, zwei Logiklöchern zu kämpfen. Außerdem wäre sie sicherlich auch in 45 Minuten erzählt gewesen.

Fazit :
Etwas Originalität und einige Fehler summieren sich zu einem mittelmäßigen Alpenslasher
4/10 Punkte

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