Beim zweiten Fall Jesse Stones "Night Passage" handelt es sich um ein Prequel zum Erstling.
Die Story zeigt wie Jesse Cop in Paradise wird und handelt neben der Entwicklung der Charaktere die man schon aus dem Vorgänger lieb gewonnen hat, eine einfache und solide Krimistory ab. Denn gleich Stones erster Fall hat mit seiner Einstellung als Polizei-Chief und dem vorzeitigen Ruhestand seines Vorgängers zu tun.
Interessant zu sehen wie es zum Status Quo unter den Charakteren gekommen ist. Leider ist die Atmosphäre noch nicht vom Witz und Charme des aus "Eiskalt" bekannten Jesse Stone geprägt. Logischerweise verhalten sich die Charaktere hier noch zögernd und müssen erst die Beziehungen zueinander aufbauen. Die Atmosphäre ist also schon von etwas Argwohn geprägt.
Im Gegensatz zum Vorgänger bestimmt in Night Passage keine düster, triste Herbstatmosphäre sondern der Sommer die stilsicher und harmonisch eingefangenen Bilder.
Ruhige Erzählweise eines schnörkellosen Thrillers mit altbekanntem Hauptcharakter der noch sichtlich zögernd und unsicher agiert. Das weiß zu überzeugen und ist einfach realistisch, auch wenn dadurch nicht der anarchistische Witz des Vorgängers erreicht wird.
Fazit: Für alle die Eiskalt kennen und mochten lohnt sich der Blick zurück im Leben des Jesse Stone. Alle anderen werden aufgrund der ruhigen, unspektakulären Erzählung mit einfachen, etwas stereotypen Charakteren vielleicht enttäuscht werden. Mir gefiel es (wenn auch nicht so gut wie der Vorgänger) und ich freue mich schon auf Death in Paradise.
7 von 10