Auf der dritten Hai-Attacke wird für gewöhnlich sehr viel herumgehackt, wenn es um Reviews geht, doch ist der Ausflug in das 3D-Kino der frühen Achtziger problemlos zu genießen.
Natürlich ist die Storyline aus anderen Filmen zusammengeklaut (z.B. Gorgo), doch für seine verhältnismäßige Kürze (gerade mal 90 Minuten) setzt der Film ordentlich auf Action. Charakterzeichnung muß dabei natürlich unter den Tisch fallen, was die Darsteller fast vollständig entwertet, was schade ist, denn die Besetzung kann sich im Gegensatz zu Teil 2 sehen lassen.
So beschränkt sich das feuchte Getümmel auch lediglich auf seine Schauwerte, wie den begehbaren Unterwasserpark und seine geschickt eingesetzten 3D-Effekte, die man sich sogar ohne Brille und normal gesendet als recht einfallsreich vorstellen kann.
Zumindest der Angriff des Riesenhais auf das submarine Kontrollzentrum ist von beklemmender Qualität und wurde in "Deep Blue Sea" recht ordentlich kopiert. Auch die Idee, mal die Perspektive eines Hai-Opfers zu zeigen, dessen Knochen im Schlund genußvoll zerknackt werden, hat einiges für sich. Darüber hinaus wird eine Harpune genau in die Kamera abgefeuert, was den Brillenzuschauer zumindest zusammenzucken läßt. Trotzdem haftet der Produktion immer noch der Ruf eines Schnellschusses an, was auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
In Sachen Charakterzeichnung kann Joe Alves Film allerdings nicht sonderlich viel bieten, dafür ist er mit gerade mal 90 Minuten Lauflänge auch viel zu kurz, selbst der Showdown fällt für einen Thriller aus dieser Reihe relativ zahm und unspektakulär aus.
Möglicherweise war man aber auch zu sehr in die Location verliebt, die hier in erster Linie ins rechte Licht gerückt wird - ohne die entsprechende 3D-Brille kann man Jaws-3D aber bequem als nostalgische Rückbesinnung auf die gängigen Monsterfilme der 50er Jahre genießen.
Nicht sättigend, aber wohl genießbar. Hör nicht auf die Stimmen... (6/10)