Dem Privatfernsehen sei Dank war Freitag Abend also ein echtes "TV-Movie" angesagt - "Final Days" sollte es sein, eine Art Sci-Fi-TV-Happening mit entsprechend eher dürftigem Budget gedreht. Merkt man natürlich sofort an den nicht gerade überzeugend animierten Insektenviechern, die aber in ihrer vollen Pracht erst gegen Ende des 2,5-stündigen Films (die Werbepausen bereits abgezogen) ihren großen (und dann auch letzten) Auftritt haben. Sei´s drum, mehr durfte man ohnehin nicht erwarten. Von den eher schlechten Effekten einmal abgesehen, präsentiert uns Regisseur Robert Liebermann ein Puzzle, das sich zunächst mehr nach einer Krimigeschichte anhört als nach Sci-Fi, wäre da nicht die unheilvolle Anfangssequenz im Weltraum, die einen schon einmal darauf vorbereitet, dass da mehr hinter der Geschichte steckt, als man es zuerst vermuten könnte.
*SPOILER*
Ausserirdische Insekten von menschlicher Größe haben es auf die Erde abgesehen - diese sichert als einzige das Überleben dieser Spezies, dies natürlich auf Kosten der menschlichen Bevölkerung. Merken tut dies freilich niemand so recht, da sich die Insekten (schlau wie sie sind) als Menschen "verkleiden" - dazu werden aber "lebensechte Verkleidungen" benötigt, die man sich natürlich bestenfalls bei den Menschen direkt besorgt.
Auf die Schliche kommt den ausserirdischen Invasoren eine ganz illustre Schar von Protagonisten, die allesamt und aus verschiedensten Gründen nah dran sind an der Aufdeckung der geheimen Invasion. Ein Archäologe, eine Kammerjägerin (sic!), ein Ex-Astronaut, ein Obdachloser, ein erfolgloser Geschäftsmann und ein Einwandererpärchen (Bruder und Schwester) bilden die Speerspitze menschlicher Gegenwehr gegen diese Höllenbrut aus den ewigen Weiten des Universums. Und klar, nicht alle überleben das Ende des Films, was man ja ohnehin auch nicht unbedingt erwartet. Das obligatorische Happy End hingegen schon. Gehört zu so einem TV-Spektakel natürlich irgendwie dazu und stört auch nicht wirklich.
Der Film ist insgesamt gesehen durchaus gelungen, wenn man nicht zu viele Erwartungen an ihn stellt. Da es sich nicht um eine Kino-Produktion handelt, waren diese bei mir ohnehin von vorne herein extrem weit unten angesiedelt. Dementsprechend bin ich weder enttäuscht, noch begeistert. Für einen Fernsehabend ohne viel Anspruch genau das Richtige. Grässlich nur, das einem mit diesem Film gezeigt wurde, was aus der einstigen "Jungfrau am Haken" geworden ist - auch an Daryl Hannah ist das Alter nicht spurlos vorbeigegangen. Hätte sie am Anfang gar nicht erkannt, wenn ihr Name nicht im Vorspann gestanden hätte. Tja, vielleicht hat auch hier das Budget nicht ausgereicht, um der guten Frau einen Teil ihrer Frische mit auf den Weg in diesen Film zu geben (ist wohl alles für die Kreaturen draufgegangen)! ;-)
Fünf Punkte für ordentliche TV-Unterhaltung.
Bizzy