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Robin Williams geht campen. Normalerweise ist dieser Schauspieler ein Garant für, sagen wir mal, originelle und durchaus interessante Komödien, aber auch Dramen. Dieser Film ist ganz anders: Er bedient sich sämtlicher, bereits oftmals vorgekommener Klischees und Gags rund um die Campingthematik. Darüber hinaus ergänzt er doch einige neue und teilweise recht witzige Späße. Der Rest wiederum ist handelsüblich. Die Charaktere (der trottelige Vater, die dominante Mutter, die nervigen Kinder, die durchgeknallte "Gegner"-Familie) sind altbacken, dafür aber recht gut an den Zeitgeist angepasst und passen in den Film, was auch an den überzeugenden Schauspielern liegt. Das ändert nichts an der Tatsache, dass sie hemmungslos überzogen und klischeehaft sind.
Die Story um den Workaholic, der seiner Familie für den Job den Urlaub an den Strand vermiest, bekommt am Anfang einfach keinen richtigen Schwung und wirkt gestelzt; man weiß z. B. nicht, wieso der Vater seine Famiile anlügt. Der typisch amerikanische Bogen, den die Geschichte im letzten Drittel macht, darf natürlich auch nicht fehlen: Die Freakfamilie ist im Endeffekt doch ein toller Freund, die nicht auf Gesundheit der Konsumenten bedachte Firma bekommt auch was auf den Deckel und der Familienausflug hat allen doch viel besser gefallen als der Strandurlaub. Wenn das Leben doch auch bloß so wäre!

Keine Frage, als Kinderfilm oder (sehr) anspruchslose Komödie eignet sich Die Chaoscamper gut, einige Lacher sind sicher. Aber was Robin Williams dort zu suchen hat, ist mir schleierhaft; welche Ironie des Schicksals, dass seine Synchronstimme hier eine andere ist als üblich. Wenn ich mich nicht irre, war es die von Christopher Lloyd (Lutz Mackensy). Auch dies hat die Stimmung des Films ein wenig kaputt gemacht, ebenso wie einige in die Länge gezogene Passagen. Diesen Film würde niemand wirklich vermissen.

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