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"Die Passion Christi" als avantgardistischer Pinku. Wakamatsu zieht wie üblich alle Register. 20 bzw. 30 Jahre bevor Todesrocker Rozz Williams mit seinem "Pig" und Merhige mit seinem "Begotten" nicht die breite Masse, aber zumindest die experimentell angehauchtere Cineasten-Gemeinde zu schocken vermochte, präsentiert uns der japanische Filmemacher ein weiteres nihilistisches Schauermärchen für Erwachsene, das manch einen wohl abzustoßen vermag, aufgrund handwerklicher Raffinesse und künstlerischem Anspruch aber dennoch zu gefallen weiß ...
7/10
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Eigenartiger und irgendwie esoterischer Streifen, der fast ausschließlich unter freiem Himmel in einer Art Dünenlandschaft spielt. Das Teil ist größtenteils in Schwarzweiß gefilmt, switcht aber gelegentlich ohne erkennbares Muster auf Farbe um. Obwohl man von der Grausamkeit eines TOKUGAWA weit entfernt ist, gibt es auch hier einiges an Exzessen. Zu psychedelischer Xylophonmusik wird gebumst, misshandelt, gedemütigt und gestorben, was schon alles darauf hindeutet, in welche Richtung sich das schmuddelige japanische Erwachsenenkino der 70er entwickeln würde. Mit einer sinnigeren Handlung und mehr Einfällen hätte der experimentierfreudige Sex- und Gewaltausflug ins Nirgendwo eventuell etwas werden können. So aber wundert man sich u.a. bloß darüber, dass der nackte Hauptakteur abwechselnd als "Boss" und als missgebildete Kreatur hingestellt wird.