Ein Jahr nach "Basic Instinct" dürfen wir Sharon Stone erneut in einem Erotik Thriller bewundern.
Story:
Die attraktive Carly Norris (Sharon Stone) bezieht ein Apartment im Sliver-Wolkenkatzer in New York. Bald stellt sich heraus, dass ihre Vormieterin, die ihr zudem noch sehr ähnlich sah, vom Balkon gestoßen wurde. Die Hauptverdächtigen: Der charmante Hausbesitzer Zeke Hawkins (William Baldwin) und der aufdringliche Autor Jack Lansford (Tom Berenger). Mit der Zeit kommen sich Carly und Zeke näher.
Die Grundidee kann sich für einen Erotik Thriller also sehen lassen. Auch der Schauplatz wurde mit einem Wolkenkratzer gut ausgesucht. Hier sind die Voraussetzungen perfekt gegeben, das wahre Anliegen des Films zu behandeln: Den Voyeurismus. Wer gerne Spanner ist, wird bei "Sliver" mit der Zunge schnalzen: Hochhaus-Besitzer Zeke kann mit Hilfe modernster Kameratechnik jeden Zentimeter der vielen Zimmer beobachten.
Die Folge sind viele Nacktszenen, wobei Sharon Stone ihren schönen Körper auch wieder einige Male zeigen darf. Zwar nicht so ausführlich wie in Basic Instinct, aber wer auf die Frau steht, kommt um Sliver nicht herum.
Soviel zu den positiven Aspekten des Films. Fakt ist: Das Grundgerüst der Story wurde absolut verschenkt. Die Geschichte will über die Zeit einfach nicht vorankommen. Man erfährt so gut wie nichts neues, nach einer halben Stunde dürfte klar sein, worauf das Ganze hinausläuft. Mit Überraschungen spart der Film und der Schluss ist dann die Enttäuschung schlechthin: Völlig unausgereift, unspektakulär und abgehakt. Man hat fast den Eindruck, nach Basic Instinct musste man Sliver zwangsweise schnell drehen, solange Sharon Stone auf der Erfolgswelle schwimmt und alle ihren Körper bestaunen wollen.
Sharon Stone macht in Sliver nicht einen so erotischen Eindruck wie sonst. Sie spielt aber laut Drehbuch auch eine mannlose Frau, die sich dann auch beim ersten Sex nach Jahren ziemlich anstellt... Geil ist sie trotzdem :-)
Leider muss auch die Schmalzfresse vom Dienst William Baldwin wieder mitspielen. Recht viel mehr als ein Gesichtsausdruck gelingt ihm dann auch nicht.
Tom Berenger hätte ich etwas mehr Auftritte gewünscht. Er ist im ganzen Film der einzige, der auch ein Charakterdarsteller sein kann, was er auch beweist. Leider ist seine Rolle viel zu klein.
Der Soundtrack ist im oberen Durchschnitt angesiedelt: Der Song bei der Sexszene mit Baldwin und Stone geht ins Ohr, zudem erklingt das bekannte "Can’t Help Falling in Love with you" zweimal. Der Rest ist ein guter Score von Howard Shore (Juhuu, das reimt sich!)
Fazit:
Überraschungsarmer Erotikthriller mit dünner Story. Wirkt ziemlich unfertig und lustlos. Wer voyeuristische Ambitionen hat und auf Sharon Stone steht, für den ist der Film jedoch empfehlenswert. Ansonsten heißt es wieder mal: Idee verschenkt!