Was Italo-Gore-Veteran Bruno Mattei im Jahre 2004 trieb.
Wer unbedingt wissen möchte, was Italo-Gore-Veteran Bruno Mattei (verstorben 2007), zu dessen populärsten Auswürfen noch die diskussionswürdigen Streifen "Hölle der lebenden Toten" aka "Virus" (1980), "Riffs III - Die Ratten von Manhattan"/ "Rats - notti di terrore" (1984) oder der vergleichsweise aufwändige Schmuddel-Erotik-Firlefanz "Caligula und Messalina" (1981) gehören, noch im Jahre 2004 so trieb, kann sich gerne obigen Abenteuerfilm mit deutlicher Horror-Schlagseite zu Gemüte führen.
Eine naive Mixtur aus "Indiana Jones und der Tempel des Todes" und "Die Mumie" (in einer Szene wird auch aus "Armee der Finsternis" "zitiert"): Matteis Hang zum Kopistentum war also auch im Alter ungebrochen. Szenen aus den Indiana Jones-Filmen hatte Mattei übrigens schon in der Vergangenheit und mitunter 1:1 "nachempfunden", z.B. in "GI Killer"(1991) oder "Trappola diabolica" (1988).
Gerne würde der Film mit drastischen Gewalteinsprengseln die alte Provokations-Tradition weiterführen, aber die billigen Effekte vereiteln dieses Ansinnen gründlich.
Die schauspielerischen Leistungen sind bescheiden, manchmal tut es richtig weh, und der Film ist - es ist klar festzustellen - meist langweilig.
Immerhin wurde aber an Originalschauplätzen (Mexiko/ Yucatan) gedreht, einige Kulissen sind nicht ohne Aufwand erstellt und mitunter lümmelt sich eine einigermaßen beeindruckende Zahl von ordentlich kostümierten Komparsen in den Hintergründen rum.
Matteis Regie ist in manchen Momenten als durchaus solide zu benennen, doch das Digital-Material, mit dem gedreht wurde, verleiht der Angelegenheit einen amateurhaften Anstrich.
Irgendwie respektabel, dass es Mattei, dreißig Jahre nach dem Abebben der Italo-Horror-Hochphase, immer noch wissen wollte... Der spezielle, käsige Charme, der Matteis - im tiefsten Exploitation-Sumpf zu lokalisierende - Frühwerke "auszeichnete" und einen lächerlichen Film wie "Riffs III" zu etwas Anschaubaren geraten ließ, geht "La Tomba", der so manches mit den grottigen David DeCoteau-Filmchen gemeinsam hat, aber erwartungsgemäß völlig ab.