Robert Le Ray († 88)

… 40 Jahre im Filmgeschäft tätig. Allerdings war er die meiste Zeit nur als Statist bzw. Kleinstdarsteller zu sehen. Seinen ersten bislang bekannten Auftritt als Statist hatte er im Alter von 31 Jahren in dem Film "Le jour se Lève" von 1939.

Eine erste größere Rolle spielte er 1946 in dem Film "La Bataille du Rail (Die Schienenschlacht)" von René Clemént. Zum Durchbruch verhalf ihm diese Rolle allerdings auch nicht, da Clemént sein Widerstandsdrama aus Gründen der Authentizität bewußt nur mit Laiendarstellern besetzte. Im Laufe der Jahre war Le Ray u.a. neben Jean Gabin und Marlene Dietrich in "Martin Roumagnac" kaum wahrnehmbar zu erkennen. Er schwang in "Le Géndarme se Mari (Balduin, der Heiratsmuffel)" neben Louis de Fùnes für einige Sekunden das Tanzbein. Eine kleine Sprechrolle als Hotelmanager spielte er in dem Truffaut-Film "La Peau Douce (Die süße Haut)".

Erst im Jahr 1974 geriet er in Kontakt mit dem Pornopapst Lasse Braun, der eine neue Staffel Kurzfilme in Paris drehte und übernahm gleich zwei Rollen in einschlägigen Kurzfilmen.

Als Lasse Braun dann 1975 seinen Hardcore-Welterfolg "Sensations" drehte, spielte er hierin einen libertären Lord mit sehr viel Enthusiasmus und Engagement. Von da ab rissen sich die französischen Pornoproduzenten um ihn und er spielte mit seinen immerhin schon 68 Jahren in mindestens 15 Porno-Spielfilmen mit, in denen er nicht nur aufgrund seiner erstaunlichen Potenz, sondern auch durch sein schauspielerisches Können und sein komödiantischen Talent eine gute Figur abgab. Trotz seines für diese Branche hohen Alters war er nie der sabbernde Lustgreis, sondern ein Mann mit Charme und Esprit. Auch der deutsche Pornoregisseur alan Vydra wurde 1977 auf ihn aufmerksam und drehte mit ihm die Filme "Roulette" und "Hoffmann & Söhne".

1980 zog er sich aus 73-jährig aus dem Filmgeschäft zurück. Über seine Zeit danach ist nichts mehr bekannt. Er starb im hohen Alter von 88 Jahren.