Eine Kritik von niklas90 (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 22.04.2008, seitdem 548 Mal gelesen
Ein Indianer, gespielt von Michael Bully Herbig, und sein weißer Blutsbruder, gespielt von Christian Tramitz, müssen einen versteckten Schatz finden, da sie den Schoschonen Geld schulden. Ein gemeiner Bandit, gespielt von Sky du Mont, ist ihnen bereits auf den Fersen und des Weiteren kommt für die beiden erschwerend hinzu, dass die Karte geteilt wurde und sie zuerst die einzelnen Stücke auftreiben müssen, während ihnen die Schoschonen im Nacken sitzen.
In den Kinos war "Der Schuh des Manitu" ein sensationeller Erfolg und spielte allein in Deutschland bei einem Budget von nicht einmal 5 Millionen Euro über 65 Millionen Euro ein. Mit diesem Überraschungs-Erfolg stieg Bully endgültig zur Comedy-Legende auf. "Der Schuh des Manitu" zeigte damit leider einmal mehr, dass der deutsche Film zum Großteil durch niveaulose Komödien auffällt, aber bekanntermaßen haben auch die schwächsten Genres ihre Juwelen und "Der Schuh des Manitu" kann man durchaus als einen solchen bezeichnen. Die Story ist dabei natürlich sehr flach und nicht einmal richtig schlüssig, aber auch amerikanische Slapstick-Feuerwerke wie "Die nackte Kanone" oder "Police Academy" konnten ihre schwachen Storys durch eine überaus unterhaltsame und amüsante Umsetzung bestens kompensieren. Immerhin enthält die Story ein paar innovative Ideen, verwendet die üblichen Western-Klischees und parodiert diese hervorragend und landet darüber hinaus einige gelungene Seitenhiebe auf diverse Karl-May-Verfilmungen.
Michael Bully Herbig, der in seiner Serie bereits mehrere Indianer-Sketsche einbaute fungiert nicht nur als Darsteller in einer Doppelrolle, sondern auch als Regisseur, als Produzent und als Autor. Und er löst wirklich alle Aufgaben gut. Die Story, die im Prinzip nicht mehr als eine halbwegs sinnstiftende Verknüpfung von diversen Sketschen aus der "Bully-Show" ist, setzt er überaus flüssig und mit einem schnellen Erzähltempo um, sodass der Film, anders als viele andere deutsche Komödien nur selten auf der Stelle tritt. Der Humor ist klasse, es gibt Gags, Parodien und Lacher im Minutentakt, wobei viele auf das Konto der hervorragenden Darsteller gehen. "Der Schuh des Manitu" ist ein Slapstick-Feuerwerk der Extraklasse, das man sich unbedingt einmal ansehen sollte. Einmal mehr beeindruckt Herbig zutiefst und macht mit seinem Film wirklich gute Laune und liefert als schwuler Indianer die besten Witze. Der Film ist nicht nur für Kinder, Fans der "Bully-Show", noch für Insider, die die Karl-May-Filme bereits gesehen haben empfehlenswert, sondern für wirklich alle Zuschauer.
Michael Bully Herbig spielt hervorragend. Mit seinem schwäbischen Akzent ist er in der Rolle des Indianer-Häuptlings überaus lustig, darüber hinaus löst er auch seine zweite Rolle, die des tuntigen Zwillingsbruders hervorragend. In "Traumschiff Surprise" konnte er diese tuntige Darstellung sogar noch einmal überbieten. Christian Tramitz präsentiert sich in der Rolle des Cowboys ebenfalls recht amüsant, kann seinem hervorragend spielenden Kollegen jedoch nicht das Wasser reichen. Die beiden Hauptdarsteller sind sichtlich gut gelaunt und diese gute Laune springt dann auch stellenweise auf den Zuschauer über. Wo Tramitz und Herbig sind, kann auch Rick Kavanian nicht weit sein und auch dieser präsentiert sich gut und ist in der Rolle eines Griechen mit Sprachfehler überaus amüsant. Sky du Mont schafft es in der Rolle des Bösewichts wenigstens ansatzweise diabolisch und gemein zu wirken, ist darüber hinaus aber auch sichtlich gut gelaunt und überaus komisch. Der übrige Cast ist ebenfalls gut.
Fazit:
"Der Schuh des Manitu" liefert deutschen Slapstick-Humor vom Feinsten und kann durch sein schnelles Tempo, seine gelungenen Parodien und durch die sichtlich gut gelaunten Darsteller bestens unterhalten. Die schwache und sinnfreie Story wird somit hervorragend kompensiert und der Film ist auf jeden Fall empfehlenswert.
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