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Grizzly (1976)

Eine Kritik von buxtebrawler (Bewertung des Films: 4 / 10)
eingetragen am 09.05.2014, seitdem 401 Mal gelesen



„Jaws with Claws“

1975 machte US-Regisseur Steven Spielberg das Tierhorror-Subgenre mit „Der weiße Hai“ für den Mainstream populär und erschuf eine Blaupause für zahlreiche Nachahmer, die Inhalte und Struktur des Films kopierten oder sich zumindest unzweideutig inspirieren ließen. Einer der ersten Trittbrettfahrer war die US-Produktion „Grizzly“ von Regisseur William Girdler („Three on a Meathook“), der 1976 die Bedrohung vom Meer in die Wälder verlegte und einen wilden Grizzlybären auf seine menschliche Opfer losließ.

In einem US-Nationalpark treibt ein riesiger Grizzlybär sein Unwesen und zerfleischt arglose Camper. Da das Tier zunächst noch niemand gesehen hat, schenkt Parkbetreiber und Politiker Charley Kittridge (Joe Dorsey, „Die Kampfmaschine“) den Ausführungen des engagierten Rangers Michael Kelly (Christopher George, „Graduation Day“) und dessen Kumpels Arthur Scott (Richard Jaeckel, „Black Moon“) keinerlei Glauben und will den Park partout nicht für Besucher schließen. Doch die Todesfälle häufen sich, bis sich schließlich einige Männer aufmachen, die Bestie zu erlegen. Werden Sie erfolgreich sein und die Idylle des Parks wiederherstellen können?

„Bären fressen doch keine Menschen!“ – „Der hat’s getan!“

Ein Hubschrauberflug über weitestgehend unberührte Natur liefert wunderschöne Aufnahmen prachtvoller Landschaft, die fröhliche und unbeschwerte Titelmusik versetzt in gute Stimmung. Doch der Schein trügt, denn nach wenigen Minuten bereits darf man einer Grizzly-Attacke in Point-of-View-Perspektive des Bären beiwohnen. Man bekommt Tatzen und blutige Opfer zu sehen, ein Arm fliegt ab bzw. wird ins Bild geworfen. Auch der nächste Angriff erinnert interessanterweise an Slasher-Filme, wenn eine unvorsichtige Rangerin die Gefahr ignoriert und erst einmal in aller Seelenruhe baden geht, was der Bär als willkommene Einladung zum Gaumenschmaus dankbar annimmt. Schließlich greift dieser sogar ein Zeltlager an und die Situation eskaliert vollends. Der typische Interessenskonflikt des Subgenres findet hier zwischen Kelly und Kittridge statt. Sich selbst überschätzende Freizeitjäger scheitern und erst nachdem der Grizzly in einer kruden Szene einem Kind den Unterschenkel abgebissen und dessen Mutter aufgefressen hat, sieht man sich gezwungen, professionell einzuschreiten und zu versuchen, dem Untier den Garaus zu machen.

Das Tier in voller Pracht bekommt man erst nach rund 50 Minuten erstmals zu sehen. Für diese Bilder wurde mit einem echten Bären gearbeitet, während die Angriffe natürlich getrickst wurden – mal mehr und mal weniger gelungen, für einen B-Movie wie diesen mitunter jedoch durchaus ansehnlich, wenn auch stets arg durchschaubar. Die ganz große Schlachtplatte wird indes nicht aufgefahren, von einem Splatterfilm ist „Grizzly“ weit entfernt. Auf amüsante Weise richtiggehend trashig wird es, wenn der Bär einem Pferd den Kopf abschlägt. Trotz allem lahmt „Grizzly“ mit Beginn des letzten Drittels, bremst den Erzähl- und Actionfluss durch Nebensächlichkeiten aus – zu einem Zeitpunkt, als er eigentlich noch einmal so richtig in Fahrt hätte kommen müssen. Beim Showdown mit der Bazooka splattert es dann doch noch einmal heftig, doch weshalb diese Waffe einen Rückstoß, und dann auch einen derart heftigen, hat, ist genauso wenig zu erklären wie die angebliche Mordlust des Grizzlybären, die der Film ihm wortwörtlich andichtet und damit Angst vor einer in ihrer Population bedrohten Rasse schürt, ihr damit einen Bärendienst erweist. Das ist dann auch mein größter Kritikpunkt an Filmen wie diesem, weshalb das Subgenre nicht unbedingt zu meinen bevorzugten zählt. Denn wenn der Mensch vor etwas Angst bekommt, versucht er, es zu zerstören und auszurotten – wie seinerzeit beim weißen Hai geschehen. Tatsächlich kam es allerdings in den 1970ern im Yellowstone-Nationalpark zu zahlreichen Unfällen zwischen Menschen und Grizzlybären. Der Grund war die Fütterung durch die Besucher, die ihnen Abfälle und sogar Süßigkeiten zu fressen gaben und sie dadurch auf kontraproduktive Weise an den Menschen gewöhnten, die naturgegebene Distanz aufhoben. Aber statt auf solche Themen einzugehen, verklärt Girdler die Tiere zu wahren Monstren für einen exploitativen, klischeehaften Rip-Off eines ebenfalls fragwürdigen Erfolgsfilms, der ansonsten weder schauspielerisch noch technisch oder ästhetisch in seinem hemdsärmeligen Abenteuersujet sonderlich viel zu bieten hat.


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