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Hard Corps (2006)

Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 06.01.2007, seitdem 888 Mal gelesen



Wäre es denn für einen Cine-Freak ein Armutszeugnis, sich als kleiner Freund von van Damme Filmen zu outen?
Es hat schon einen starken Einfluss, wenn man mit den Prügelstreifen des Belgiers einen Teil seiner Jugend verbrachte. Einerseits hat man seine unglaubliche Akrobatik und Körperbeherrschung bewundert und sich andererseits über das Nichts an schauspielerischem Talent amüsiert, was teilweise zu tagelangem Schenkelklopfen führte.
Doch diese Zeiten sind vorbei, oder doch nicht?
Da tritt doch tatsächlich dieser Sheldon Lettich wieder aus der Versenkung hervor, mit dem van Damme bereits seit „Bloodsport“ zusammen gearbeitet hat und dreht – frisch für den Grabbeltisch der Videothek – „Hard Corps“.

Die geradezu eindimensional dünne Story bietet dies: Ehemaliger Schwergewichtsboxer und reicher Unternehmer fürchtet um sein Leben, weil ein Hip-Hop-Mogul soeben auf Bewährung entlassen wurde und mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen hat.
Van Damme wird als Bodyguard engagiert und darf sich um den Rest kümmern.

Da haben wir also van Damme als Kriegsveteran, der traumatisiert aus Irak und Afghanistan zurückkehrt. Bereits die ersten Einstellungen deuten ganz leicht an: Das könnte unser Held sein. Die kurzen Rückblenden während des Krieges sind durch die Bank in Zeitlupe zu sehen, im Hintergrund trieft heroische Mucke und in ebenso langsamer Bewegung wendet sich ein in sich versunkener Typ dem Publikum zu, - tatsächlich, van Damme.
Müde und gelangweilt schaut er drein und das wird sich in den folgenden knapp 110 Minuten auch kaum ändern, denn das Kriegsgeschehen hat seine Spuren hinterlassen. Gut für den Belgier, er muss nicht groß schauspielern.

Das wird anderen überlassen, denn der potentielle Attentäter ist ein Rapper, wie er im Klischeebilderbuch nicht besser dargestellt werden könnte. Wird direkt aus dem Knast von seinem Gefolge abgeholt, standesgemäß mit einer riesigen Stretch-Limousine, hat ein halbes Dutzend knapp bekleideter Chickas um sich gescharrt und darf mit seinem überaus großem Anhänger vor der Brust prahlen, mal ein großes Kreuz, später ein blitzendes Dollarzeichen.
Hier ist Overacting angesagt, denn alle sind Gangstas in össeligen Klamotten, denen ist Einiges zuzutrauen, auch wenn sie gegen van Damme natürlich chancenlos sind und die ganz tumben Taugenichtse eh gleich an die Kampfhunde des Bösewichtes verfüttert werden.

Aber auch van Damme hat es nicht leicht: Erst das Kriegstrauma, danach verliert er beim ersten Einsatz als Bodyguard, einer Schießerei nach einem Discobesuch, seinen besten Freund und dann soll er auch noch die Finger von der Schwester seiner Schutzperson lassen.
Jedoch darf er bei ihnen im Haus wohnen und dann der Brüller des Ganzen: Anstatt erfahrene, militärisch ausgebildete Leute mit Berufserfahrung zu engagieren, besteht der Auftraggeber darauf, krumme Leute aus seinem Boxclub einer Blitzausbildung als Bodyguard zu unterziehen, - der Punkt hätte mich in den späten 80ern für Wochen zum Schmunzeln angeregt, aber van Damme macht brav mit und bringt der Gruppe zumindest die richtige Haltung bei der Nutzung von Schussfeuerwaffen bei.

So richtig zum Einsatz kommen die „Muscels from Brussels“ aber leider nicht.
Weil sein Auftraggeber ihm lange Zeit misstraut und der nach einem verpatzten Auftritt mit dem Bürgermeister vor großem Publikum so richtig angestunken ist, wird ein kleiner Boxkampf abseits eines Rings ausgetragen, was aber äußerst mager inszeniert wurde und weder den Boxer noch den Kickboxer in athletischen Bewegungen zeigt. Später darf der Belgier zwar noch ein paar Hintermänner aufmischen, doch statt ordentlich Martial Arts gibt es viele müde Schießereien, die zum Finale hin immer unspektakulärer werden.
Natürlich wird Love-Interest noch vom Fiesling gekidnappt und ebenso selbstverständlich findet der Showdown im Domizil desselben statt, etwas temporeicher, allerdings ohne großen Aufwand.

Insgesamt bietet „Hard Corps“ jedoch eine flüssig erzählte, wenn auch äußerst ideenlose Story, die nur selten moralinsaures Gesülze zulässt, manchmal aber herrlich naiv daherkommt und sogar ein paar kleine Gags (das schräge Halten von Pistolen) bereithält.
Dafür ist der Anteil an handfesten Actionszenen zu gering, obwohl der Belgier einen körperlich austrainierten Eindruck macht, - Regisseur Lettich lässt ihn nie so recht zum Zug kommen.

Dennoch dürften sich Freunde früherer van Damme Filme heimisch fühlen, Aufbau und Struktur der Geschichte wirken vertraut, unser Held steht, auch mit einigen unfreiwillig komischen Szenen, voll im Mittelpunkt und zudem äußert er unmissverständlich, warum er Hip-Hop nicht mag.
Der Belgier und ich, wir werden scheinbar alt.
6 von 10


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