Eine Kritik von jack ass (Bewertung des Films: 9 / 10) eingetragen am 15.08.2007, seitdem 467 Mal gelesen
Children of Men
Ein Film der einen von der ersten Minute an umhaut - sowas findet man nicht alle Tage. Children of Men ist so ein seltenes Exemplar, und er hört während der folgenden knapp 100 min auch nicht auf zu begeistern, erschrecken und faszinieren.
Als der coffee shop in die Luft fliegt und Theo, unser Held wider willen (grandios: clive owen) nur knapp mit dem Leben davon kommt wird klar, dass hier niemand sicher ist und viele das Ende nicht erleben werden. Die Ausgangslage der Geschichte ist so simpel wie erschreckend: seit gut 18 jahren wurden keine Kinder mehr geboren. Der Welt im Allgemeinen geht es schlecht und nur in England herrscht noch so etwas wie Ordnung: ein Polizeistaat, indem vor allem die rechte der (illegalen) Immigranten massiv beschnitten sind und es überall nur so vor Polizei und ghettoisierten Lebensräumen wimmelt.
Theo erhält nun den Auftrag, die sensationellerweise schwangere Kee sicher zu einer Organisation zu bringen, die ihr und ihrem Baby Schutz gewähren und (vielleicht) eine bessere Zukunft mitgestalten kann. Auf ihrem Weg begegnen sie Freunden und Feinden, von denen viele mehr als einmal die Seite wechseln und erst spät ihr wahres Gesicht zeigen. Schlußendlich gelingt es Theo, Kee zum Treffpunkt zu bringen - nach vielen Opfern und noch mehr Entbehrungen. Die Belohnung jedoch ist nicht hoch genug einzuschätzen: Hoffnung.
Die Kameraarbeit ist es, die den Film so berauschend macht: komplizierteste takes, zb die erwähnte coffee shop sequenz oder der überfall auf das Auto sind ohne sichtbare Schnitte gedreht und vermitteln so ein wahnsinnig intensives Gefühl des Teilhabens, des mitten_drin_statt_nur_dabei-Seins. Das leider etwas kurze aber dafür ungeheuer informative feature "men under attack" auf der DVD gibt einen sehr interessanten Einblick in die Entstehung.
Die Darsteller spielen allesamt ausgezeichnet: von Owen über Julianne Moore, Michael Caine und Chiwetel Eijofor bis zu Claire Hope-Ashitey - alle machen ihre Sache mehr als gut, überzeugen voll und machen diese düstere und dabei doch nicht völlig unwahrscheinliche und undenkbare Vision des Jahres 2027 für den Zuschauer erfahr- und (mit-)erlebbar.
Children of Men ist ein aufwühlender, hochbrisanter und sehr aktueller Film mit einer message die sinniger und einfacher nicht sein könnte: behandelt eure Kinder wie den höchsten schatz, denn sie sind es die eure Welt und damit auch euch weiterleben lassen - ganz klare Empfehlung, Spitzen-Film!
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