Eine Kritik von floair (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 02.01.2009, seitdem 386 Mal gelesen
In den 60er Jahren übernahm Jerry Lewis die Rolle des Professors, der dort noch Julius Kelp hieß. 33 Jahre später wird er von Eddie Murphy verkörpert und heisst Sherman Klump. Ausserdem hat "Der verrückte Professor" nicht nur Probleme mit dem Aussehen, sondern auch mit der Körperfülle. Sherman ist richtig fett, macht sich demnach nicht nur vor seinen Studenten öfter zum Gespött. Aber er ist ein sympatischer Typ und wird von Murphy wirklich überzeugend verkörpert. Überhaupt legte sich die Quasselstrippe mächtig ins Zeug. Insgesamt übernahm er sieben Charaktere und ausser Buddy Love sind alle fettleibig. Die Masken sind allesamt sehr gelungen. Leider konnten es Regisseur und Drehbuchautor Tom Shadyac (Patch Adams), nebst Steve Oedekerk (Kung Pow) nicht lassen, einen Murphy oft entsprechenden Dusselcharakter vom Stapel zu lassen. Man fühlt sich in dieser zwar nicht sehr einfallsreichen, aber immer warmherzigen Komödie in der ersten Halbzeit sehr wohl. Bis plötzlich Buddy Love in Erscheinung tritt. Und zwar hat Professor Sherman Klump einen Zaubertrank erfunden, der ihn dünn macht, ihn quasi in eine andere Person verwandelt. Doch er kann Buddy nicht kontrollieren, anscheinend Shadyac auch nicht. Denn Buddy nervt von vorne bis hinten. Ein paar Onliner mögen noch ganz witzig daherkommen, doch Murphy overacted und kreischt sich die Seele aus dem Leib. Für den Zuschauer schon nach fünf Minuten eine Qual.
Dagegen kann auch die gute Besetzung, bestehend aus Jada Pinkett Smith, James Coburn und Larry Miller nicht mehr viel ausrichten. Witzig auch Dave Chappelles überzogene Auftritte als kleiner Bühnenentertainer. Leider geht der Film mit dem Auftauchen von Buddy immer mehr bergab. Ich werfe Shadyac hier nicht mal die brachialen, aber zugegebenerweise lustigen, Furzzoten oder Dickenwitze vor, doch Eddie Murphy macht mit Buddy Love seine gesamten Bemühungen zunichte. Etwas klischeeträchtig fällt auch die Lovestory aus. Carla Purty hat immer zuviel Verständnis für ihren tollpatschigen Kollegen Sherman und man wundert sich noch mehr, warum sie sich für den arschlöchigen Buddy interessiert und wie spät sie doch merkt, dass Buddy ein schlechter gar bösartiger Mensch ist. Ansonsten hat Shadyacs Remake so ziemlich alles was es braucht. Viel Brachialhumor, aber auch Situationskomik und Dialogwitz. Über die platte Story kann man hinweg sehen, auch über einige nicht so gute Effekte, was die Verwandlung von Sherman Klump in Buddy, oder auch umgekehrt, betrifft. Das Drücken auf der Tränendrüse darf auch nicht zu kurz kommen, wirkt aber nie aufgesetzt, oder zu kitschig. Mit 91 Minuten Lauflänge hält Shadyac seine Komödie recht kurzweilig, Längen können ausschließlich vermieden werden.
Wer über Klischees und Brachialhumor hinwegsehen kann, ist hiermit gut beraten. Eigentlich ist Shadyac eine schnörkellose Komödie gelungen mit gut aufgelegten Stars, doch Murphy verkörpert Buddy dermaßen übertrieben, dass es einem schnell vergehen kann.
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