Startseite
  Erweiterte Suche
  Neue Einträge
  Ranglisten
  Statistiken
  Kinostarts
  Disc-Area
  Web-TV
  zu den Foren
  FAQ
  Kontakt
  Das Team
  Neuerungen
  Partnerseiten








Ansicht eines Reviews

Scream - Schrei! (1996)

Eine Kritik von Frankenstein84 (Bewertung des Films: 10 / 10)
eingetragen am 24.07.2004, seitdem 765 Mal gelesen



"Scream" wurde 1996 zum Auslöser der neuen Teen-Horrorwelle und damit zur Legende. Knapp bekleidete Frauen mit prallen Titten und Typen im Boy-Group-Alter konnten das junge Publikum wieder für den Slasherfilm begeistern.

Fast alle Scream-Darsteller, von Neve Campbell (Der Hexenclub) bis Jamie Kennedy (Three Kings), haben nach "Scream" Karriere gemacht. Courteney Cox (Ace Ventura) ist vor allem durch die einmalige Serie "Friends" bekannt geworden. Die Rolle der karrieregeilen Gale Weathers spielt sie gelungen und hervorragend. David Arquette (Arac Attack) ist als zurückhaltender Deputy Dewey Rily amüsant und realistisch zugleich. Skeet Ulrich (Der Hexenclub) und Matthew Lillard (Scooby Doo) entpuppen sich im Finale als die Mörder Billy Loomis (an "Psycho" und "Halloween" angelehnt) und Stuart. Jamie Kennedy ist der Filmfreak Randy, mit dem sich so mancher Filmfreund identifizieren könnte. Drew Barrymore (Batman Forever) wird gleich zu Anfang von dem Killer abgestochen und hat daher nicht allzu große Möglichkeiten gehabt, ihrer Figur einen bestimmten Charakter zu verpassen.

"Scream" ist Horrorrenaissance und Reminiszenz an das Genre zugleich. Von Beginn an als Trilogie angelegt, zählt die Scream-Reihe zu den wenigen Horrorserien, die (bis auch Teil 3) nicht von mehreren Autoren, Regisseuren oder Produzenten um- und weitergeschrieben wurden.Mit Kevin Williamsons Drehbuch wendet sich das lange Zeit vor sich hin darbende Horrorgenre wieder menschlichen Monstern zu. Der Autor ignoriert in seinem Debüt auch die Traumebenen eines Freddy Krüger und legt jeglichen Schrecken ganz konkret in der gegenwärtigen Realität an. Obwohl das Skript des "Horror-Tarantinos" (eigentlich eine Beleidigung für Quentin, wenn man Williamsons spätere Arbeiten, u.a. Dawson's Creek oder "Tötet Mrs. Tingle" betrachtet) von Ironie durchtränkt ist, kann man sich bei den Morden sicher sein, dass sie nicht geträumt sind. Während des Filmes schleudern die Darsteller mit Film-Zitaten (z.B. Freitag, der 13.; Nightmare on Elmstreet; Halloween; Basic Insticnt) um sich. Die Auflösung von Wes Cravens (Nightmare on Elmstreet) Film ist überraschend, aber nachvollziehbar, da Williamson geschickt falsche Fährten mit richtigen mixt und die Lösung mehrfach auf dem Silbertablett präsentiert (in England war Skeet Ulrich sogar in der Mitte des Filmposters abgebildet). Ausgerechnet zwei smarte Muttersöhnchen sind die Killer, die trotz gutem Aussehen und akzeptabler Noten im Endeffekt nur eines wollen - Rache für Mama!

Bemerkenswert an "Scream" ist vor allem, dass es sich bei den pupertären Mördern quasi um Täter aus den Reihen des Publikums handelt. In Cravens früheren Arbeiten waren es stets Außenseiter oder Kriminelle aus der Unterschicht, die die besser verdienende Mittelschicht heimsucht. In "Scream" bringt die Mittelschicht ihre Mordmaschinen erstmals wieder selbst hervor. Aber "Scream" geht noch weiter: Denn obwohl die Killer des ersten Teils am Schluss selber abgeschlachtet werden, lebt die Racheidee weiter und überträgt sich wie ein Virus auf die Verwandten der Täter (siehe "Scream 2"). Im Gegensatz zu den Slasherfilmen, in denen immer wieder Jason, Michael oder Freddy auftauchen, wird das Gesicht hinter der Maske stets neu besetzt, was dazu führt, dass die Zuschauersympathien bei Sidney Prescott (Campbell) bleiben und nicht zum Mörder überwechseln.

Der deutsche Verleih Kinowelt brachte "Scream" in zwei Versionen in die Kinos, eine geschnittene Fassung und einem "Director's Cut", der erst ab 18 freigegeben war und einige blutige Sekunden mehr zeigt (die Kopf-im-Fernseher-Explosion, Tatums Garagentod und die blutüberströmte Leiche des Freundes zu Beginn sind deutlich länger im Bild). Cravens Uncut-Version bietet auf DVD die exakt abgefilmten Leichen von Drew Barrymore und ihrem Freund, die in der geschnittenen Fassung nur in kurzen Flashsequenzen gezeigt werden. Aus Steves offenem Bauch sieht man dabei deutlich Gedärme heraustreten, und die am Baum aufgehängte, ausgeweidete Casey (Barrymore) wird langsam und genüsslich herangezoomt. Zusätzlich zeigt Craven wie der Kopf von Tatum (Rose McGowan) zwischen Garagentor und Mauer zerquetscht wird, der Kameramann von Gale nach dem Halsschnitt Blut verspritzt und Billy im Finale seinem Freund Stuart mehrmals in die Rippen sticht.

"Scream" wurde ein riesiger Erfolg. MTV zeichnete den blutigen Überraschungshit sogar als besten Film des Jahres aus - eine Anerkennung, die einem Slasherfilm bislang versagt blieb. Jedoch hatte "Scream", ähnlich wie "Natural Born Killers" ein paar von Jugendlichen verübten Morden zur Folge. Zwei Jungen aus Los Angeles im Alter von 15 und 17 Jahren, die den Film nach eigenem Bekunden cool fanden, brachten 1998 die Mutter des einen Jungen mit 45 Messerstichen um. Der US-Richter ließ sich von dem Scream-Gelappere der Angeklagten allerdings nicht beeinflussen und untersagte sogar jeglichen Verweis auf Cravens Film. Zwei getrennt tagende Jurys sprachen die beiden Täter im Juli 1999 uneingeschränkt schuldig.

"Schieb es nicht auf die Filme. Niemand wird durch sie wahnsinnig. Aber Wahnsinnige werden durch sie kreativer!"


Surprise me!
"Surprise me!" BETA
Lassen Sie sich überraschen! Wir führen Sie zu einem zufälligen Treffer zu einem Thema Ihrer Wahl... Wollen Sie eine andere Kritik von "Frankenstein84" lesen? Oder ein anderes Review zu "Scream - Schrei! (1996)"?


• Zur Übersichtsseite des Films
• Liste aller lokalen Reviews von Frankenstein84

• Zurück


Copyright © 1999-2023 OFDb.de - Die Online-Filmdatenbank
Alle Rechte vorbehalten.
Nutzungsbedingungen · Datenschutz · Werben · Impressum
Hosted by Net-Build



Quicksearch






User-Center

Benutzername: 
Paßwort:
Login nur für diese Sitzung:

·

1.745 Besucher online


SSL  SSL-gesicherte
Verbindung aktiv


Abonnement


Abonnement - Bitte erst anmelden
Melden Sie sich bitte an, um Abonnements vornehmen zu können



Neue Reviews


• Plane (2023)
• Razorback - Kampfkoloss der Hölle (1984)
• GI-Killer - Die Verräter im Visier (1988)
• Menu, The (2022)
• Rubikon (2022)




News


Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.

» Zum neuen News-Bereich