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Casino (1995)

Eine Kritik von Thurgod (Bewertung des Films: 10 / 10)
eingetragen am 28.04.2006, seitdem 1334 Mal gelesen



Casino – hier ist der Name durch und durch Programm. Wie schon so oft bewies Martin Scorsese mit diesem Halbwelt-Epos einmal mehr, dass er was Mafiafilme angeht definitiv die Buxen anhat. Gleich zu Beginn lässt er seinen Hauptcharakter per Autobombe ins Jenseits wandern. Zwar legt der Film deutlich weniger Priorität im Alltag der „Familie(n)“, doch auch in diesem fast dreistündigen, ziemlich dramatisch inszenierten Juwel liegt der Schwerpunkt zum einen im Aufstieg und Fall einer handvoll Individuen und zum anderen auf dem großen Geschäft mit dem Glücksspiel im großen Stil. Dabei wurden schon bei der Auswahl der Darstellerriege keine Gefangenen gemacht:

Robert „Das Chamäleon“ De Niro gibt den Casinomanager Sam „Ace“ Rothstein, der alle Tricks im Geschäft auswendig kennt und sich durch seine exzellenten Kenntnisse und Geheimwissen zum hohen Tier in Vegas aufgeschwungen hat. Wie immer spielt er zu hundert Prozent glaubwürdig, intensiv und vollkommen einfühlsam, dass es einfach nur Spaß macht, ihn vor der Kamera zu sehen und seine Erzählungen zu hören. Dann hätten wir Joe Pesci als Nicky Santoro, der sich in Vegas ein Gangstersyndikat aufbaut - mal wieder oscarreif aufspielend, inklusive beängstigender Wutausbrüche und unbändigendem Temperament. Auf einer Augenhöhe mit den beiden Veteranen liegt auch Sharon Stone als Edelhure Ginger, die von allem am meisten zu kämpfen hat: nicht nur mit der Drogensucht, sondern vor allem mit ihrem verflossenen Luden, von dem sie einfach die Finger nicht lassen kann. Irgendwie wenig verständlich, denn James Woods hätte ihn nicht besser spielen können: schleimig, schlampig, schurkig und vor allem aalglatt.
Während sich Sam Rothstein in den 70er Jahren zum Casinoboss aufschwingt und das Geschäft mit den miesen Tricks vollkommen im Griff hat, zieht es seinen besten Freund Nicky in die Stadt. Dieser will sich im Schatten seines einflussreichen Freundes ein Syndikat aufbauen, das sich auf Einbrüche und raub spezialisiert. Doch die Verbindungen zwischen beiden kostet Ace nicht nur seinen Ruf, auch seine Lizenz steht auf dem Spiel. Gleichzeitig driftet auch seine Ehe mit Ginger immer weiter ins Abseits, da diese immer wieder von ihrem schmierigen Ex-Luden beharkt wird, zu ihm zurückzukommen, indem er sie mit Stoff füttert. als schließlich noch die Mafia, die sich selbstverständlich regelmäßig in den Casinos bediente, vor den Kopf gestoßen wird und das FBI durch Lauschattacken hinter die Fassade der Glücksspieler blicken kann, ufert alles in eine Orgie der Gewalt aus...

Das Endergebnis ist mal wieder mal mehr als deutlich: 100 Prozent. Von jedermann. Die Darsteller spielen wie Götter, Scorsese gibt den Zeus im Regiestuhl und das ganze Drumherum reißt den Zuschauer vollkommen in die Glitzerwelt von Vegas, und das wie gehabt über Jahrzehnte hinweg. Wie von Scorsese gewohnt wird in „Casino“ keine Handlung heruntergespult, sondern zeitlich abgesteckt eine Welt unter die Lupe genommen, in der Einzelne im Vordergrund stehen. Wie üblich durchfahren die total glaubwürdigen Charaktere zunächst den Höhenflug, bevor es für jeden zur Bruchlandung kommt. Die Dramatik in „Casino“ ist überwältigend und vollkommen mitreißend, doch auch das Augenzwinkern kommt nie zu kurz. Die Geschichte wird die meiste Zeit über verbal von Pesci und De Niro im Off begleitet, und auch da kann ihre Performance einig als erstklassig bezeichnen. Die Szenarien wirken dadurch nicht nur nachvollziehbarer, sondern erhalten so zusätzlichen Pfiff und Intensität, und es macht einfach Spaß, dabei zuzusehen, wie der Mafiakurier sich ganz locker und routiniert sein Köfferchen im Geldzählerraum vollmacht und wieder verschwindet. Stop-Motion ist ein weiteres wichtiges Stilmittel für Scorsese, und der Score zum Film ist brillant (auch wenn er sehr nach Morricone klingt, stammt er nicht von ihm). Trotz gnadenloser Überlänge bleibt „Casinno“ bis zur allerletzten Szene spannend und unterhaltend bis zum Gehtnichtmehr, und auch die für den Regisseur übliche Härte findet sich in gnadenlosen Morden und Gewaltausbrüchen wieder.

Insgesamt ein Titel, den jeder gesehen haben muss. Steht überhaupt nicht zur Debatte. Wer das noch nicht getan hat, macht am besten folgendes: noch heute in den nächsten DVD-Handel und die Scheibe gekauft. Da kann man auch gerne mal einen Zwanziger für die Universal SE ausgeben – mit gutem Gewissen.


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