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Rom, offene Stadt (1945)

Eine Kritik von Patrik (Bewertung des Films: 9 / 10)
eingetragen am 05.08.2001, seitdem 521 Mal gelesen



Am Umgang mit Rossellinis Film wird deutlich, wie ungern sich die Deutschen nach Kriegsende ihrer eigenen, unrühmlichen Vergangenheit stellten. Erst 15 Jahre nach seiner Uraufführung kam "Rom, offene Stadt" auch in Deutschland in die Kinos. 1950 war die öffentliche Aufführung des Films von der FSK verboten (!) worden. Als Begründung wurde angeführt, dass bei einer öffentlichen Vorführung "völkerverhetzende Wirkungen befürchtet werden, die im Interesse einer allgemeinen, besonders einer europäischen Völkerverständigung, unbedingt zu vermeiden sind."
Allerdings war der Film in der Originalfassung in Sondervorführungen von Filmclubs zu sehen und soll in München zu heftigen Protestkundgebungen geführt haben. Angeblich sind bei den Folterszenen sogar Leute in Ohnmacht gefallen.
1961 brachte der Verleih NFA den Film in der auf DVD von Arthaus vorliegen-den Fassung heraus. Aber selbst 1961 hielt die FSK das deutsche Publikum nicht für reif genug, sich eigenständig mit den Verbrechen der Nazis in Rom auseinanderzusetzen. Sie verfügte daher, dass dem Film ein Vorspann vorangestellt werden musste, in dem behauptet wurde, dass der Film sich nicht gegen das deutsche Volk und die deutschen Soldaten richte, sondern den Kampf freiheitsliebender Menschen zeige (obwohl sich der Film durch-aus gegen die deutschen Nazi-Schergen richtete und den Kampf der freiheitsliebenden Italiener zeigte).
Zudem wurden etliche Szenen in der deutschen Fassung verfälscht: Besonders in der Folterszene wurde der Vorgang des Folterns selbst mit Peitsche und Brenneisen herausgeschnitten. Jetzt ist nur noch der blutverschmierte, zerfetzte Körper des Gefolterten zu sehen. Ausserdem wurden in der deutschen Synchronfassung die Schmerzensschreie stark abgemildert und verlieren so ihre ursprüngliche Eindringlichkeit.
Auch durften im Deutschland der 60er Jahre, zur Zeit des Kalten Krieges, die Helden keine Kommunisten sein. So wird der Kommunist Manfredi entgegen der Originalfassung zweimal als Atheist und beim Verhör durch die SS als Sozialist bezeichnet. Darüberhinaus werden die Folterer niemals als Deutsche bezeichnet (wie im Original), sondern stets als Nazis.

Dieser Film ist trotz der gekürzten Fassung absolut sehenswert. Ich empfehle die Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Wem dies zu anstrengend ist, hat die Möglichkeit, die Verfälschungen der deutschen Synchronfassung in ausgewählten Szenen als Gegenüberstellung auf der DVD anzusehen.


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