Eine Kritik von LJSilver (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 11.11.2002, seitdem 676 Mal gelesen
SOLDIER war wie EVENT HORIZON 1995 bei seiner Kinopremiere 1998 ein Riesenflop und wurde von den Kritikern verrissen. Als er dann aber auf Video und DVD erschien, wurde er auf einmal binnen kurzer Zeit zum modernen Vorzeigefilm in Sachen Science-Fiction. Warum das?
Nun ja, wer schon einmal einen Film von Paul Anderson (EVENT HORIZON, RESIDENT EVIL) gesehen hat, erkennt sofort den comicartigen und etwas künstlich aussehenden Filmstil des Regisseurs. Dieser Stil wurde bis vor 2-3 Jahren noch eher belächelt als bestaunt. Spätestens seit BLADE und RESIDENT EVIL aber, ist dieser comicartige Filmstil total in Mode, siehe auch SPIDERMAN.
Darüber hinaus aber ist SOLDIER kein stupider Sci-Fi-Film, sondern besitzt neben fulminater Action auch dramatische bzw. tragische Elemente. Insgesamt erinnert der Film an eine Mischung aus WATERWORLD, RAMBO und STARSHIP TROOPERS.
Da wäre zuerst einmal die Ausbildung von Todd als Junge, was angesichts des gezeigten Grauens gegenüber Kindern schon etwas schockierend ist.
Doch wider erwarten setzt danach nicht gleich die Action ein, nein, erst nach ca. 50 Minuten geht’s rund, dann aber richtig!
Bis Minute 50 ist der Film eher ein Drama, welches unbarmherzig zeigt, was das Militär aus Todd gemacht hat – keine Gefühle, keine Kommunikationsfähigkeit, kein sozialer Umgang. Zwar gibt es ein paar Lichtblicke, aber letztendlich setzt man Todd aus Angst vor seiner Vergangenheit in der Wüste aus.
Nach Minute 50 aber geht’s so richtig los, wenn Todd das macht, was er am besten kann – Töten, und das auf die unterschiedlichsten Arten, sei es per Rocket-Launcher oder Messer. Dann donnern die Granatwerfer und rattern die MGs, dass es eine Freude ist. Explosionen im Minutentakt lassen den Raum erbeben.
Mit Brutalität, die aber wie der ganze Film comicartig überzeichnet ist, wird ebenfalls nicht gespart. Blut fließt sehr üppig, auch Unschuldige werden einfach von den Soldaten niedergemäht. Besonders makaber sind die Szenen mit den Flammenwerfern.
Die Kulissenbauer und Computerprogrammierer haben ihre Sache toll gemacht, die Endzeitatmosphäre kommt perfekt rüber und erinnert mit dem Comiclook stark an Andersons andere Filme.
Die Schauspieler sind durchgehend auf hohem Niveau. Die Rolle, das Aussehen und Leistung von Kurt Russell erinnert ein wenig an STARGATE – wortkarg, aber nicht zu cool, eher tragisch!
Die RC1-DVD von Warner ist ungekürzt, bei uns gibt es den Film als gekürzte FSK 18-DVD von Highlight.
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