Eine Kritik von Moonshade (Bewertung des Films: 2 / 10) eingetragen am 07.03.2003, seitdem 2212 Mal gelesen
Kommt alle paar Jahre ein junger Regisseur ins Genre, holt einen Uralt-Billig-Plot aus der untersten Mottenkiste, engagiert einen wortkargen B-Star, läßt ordentlich was auf die Fresse dazu geben und verscheuert das Ergebnis als den neuen SF-Action-Event-Film für die Hardcorefans.
Das ist ungefähr die Story hinter der Frechheit namens „Soldier“, in dem sich Kurti Russell als hochgepowerte Soldatenkampfmaschine durch alle Planeten schießt, bis eines Tages die genetisch Hochgerüsteten das neue Modell darstellen und er auf den Müll kommt.
Auf einem Schrottplaneten macht sich der wortkarge Einzelgänger mit Anlaufschwierigkeiten beliebt und gibt dann den Neuen und den ehemaligen Vorgesetzten mächtig was in die Eier.
Dieser rechtschaffend öde Scheiß wurde aus allen möglichen Cyborg- und Einzelkämpferstreifen zusammen gebastelt, angereichert mit einem Hauch Starship Troopers und der vollen Dröhnung Rambo am Ende.
Hin und wieder brauchen die Grunzologen unter den Actionfans mal so ne Art Spritze, wo die Knochen knacken, das Blut spritzt, geschossen und explodiert wird, das es eine wahre Freude ist.
Wer das Teil tatsächlich unverstümmelt sein eigen nennt, kriegt dann auch ordentlich Mord und Mische zu sehen, muß aber trotzdem konstatieren, daß der ruhige (emotionale) Mittelpart einen tierisch anödet. Tja, irgendwo muß ja für Mr.Russell der Reiz gelegen haben, nur mit einem Massaker lockt man keine Schauspieler zum Vertragsabschluß.
Regisseur Anderson kann man bescheinigen, daß er die visuelle Seite, den Look halbwegs interessant zusammenmontiert hat, alles übrige ist aber Flickschusterei, was aber spätestens dann nicht mehr auffällt, als es eh nur noch um Genickbruch geht.
Alle, denen die Freundin also mal wieder zu viel Meg Ryan, Rosamunde Pilcher oder Verbotene Liebe zugemutet hat: hier ist euer Film zum abreagieren, ein Brett für harte Männer, die nach dem Genuß mal wieder die Keule aus dem Schrank holen wollen, um das Revier abzustecken.
Das klingt dann beim Männerabend in etwa so: ey, jetzt ist er verletzt, komm spul ma die schwulen 40 Minuten vor, dann geht’s voll ab.
Verschont mich bitte mit diesen Neandertalern anschließend in der Straßenbahn. (2/10)
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