Eine Kritik von SquallX (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 05.09.2011, seitdem 339 Mal gelesen
"Was du in mir siehst, ist deine Vergangenheit."
Der Dämonenjäger Yi Gwak (Jung Woo-sung) tritt in eine Falle und wird vergiftet. Er wacht im Vorhimmel wieder auf, wo Verstorbene einige Tage auf ihre Wiedergeburt warten und in dieser Zeit ihre Seelen reinigen. Doch Yi Gwak tritt als noch lebendiger Mensch in den Vorhimmel, ohne dass es hierfür eine Erklärung gibt.
Der Vorhimmel ist gezeichnet von Kämpfen zwischen Engeln und Dämonen. Yi Gwak wird Zeuge von einem Angriff auf den Erzengel So-hwa (Kim Tae-hee), der seiner verstorbenen Frau Yon-hwa gleicht. So wie alle Erzengel kann auch sie sich nicht an ihr früheres Leben erinnern. Trotzdem macht es sich Yi Gwak zur Aufgabe So-hwa vor den Angriffen der Dämonen zu schützen. Diese werden von Ban-chu (Heo Jun-ho), Yi Gwaks ehemaligen Anführer befehligt So-hwa's Amulett zu stehlen, womit ein Tor zu den Lebenden geöffnet werden kann.
Zunächst wirkt "The Restless" wie ein nicht dem Standardverfahren unterworfener Fantasyfilm. Zu Beginn sieht sich der orientierunslose Protagonist nämlich auf unterhaltsame Weise mit den bürokratischen Hürden des Vorhimmels konfrontiert. Doch dies hält nicht lange an. Sobald die Verhältnisse unter den Charakteren geklärt sind, verläuft die Handlung in altbekannten Genrebahnen und setzt seine Priorität auf eine unausgereifte, kitschige Liebesgeschichte.
Gründe für die misslungene Handlung finden sich in den erstaunlich dünn gezeichneten Charakteren, die einer für den östlichen Film ungewohnten Gut- / Böse-Zeichnung unterliegen. Trotz Rückblenden wird die Motivation der Figuren nur kurz zwischen Tür und Angel angesprochen. Gerade auf den zwischenmenschlichen Ebenen, die "The Restless" abzubilden versucht, versagt die Inszenierung völlig. Somit wirken die Personen unglaubwürdig in ihrem Verhalten und künstlich.
Hinzu kommen unprofessionell arrangierte Handlungssprünge und unpassend komische Szenen, die das sperrige Szenario noch weniger massentauglich erscheinen lassen.
Die Stärken von "The Restless" liegen im optischen Bereich. Die Kulissen sind detailreich ausgearbeitet, Landschaftsaufnahmen von erstaunlicher Schönheit geprägt. Das Baukasten-Fantasyepos setzt auf visuelle Abwechslung zwischen leuchtenden Farben, düsteren Nebellandschaften, riesigen Städten und kitschigen Lampions. All das behält einen einheitlichen Look. Nicht ganz so hervorragend verhält es sich mit den Effekten, die mal sauber, mal sichtbar künstlich integriert wurden.
Die Kampfchoreographien sind spärlich verteilt. Und trotz der nur wenigen Action darf man noch nicht einmal wirkliche Höhen erwarten. Durch hektische Schnitte, zu vielen Nahaufnahmen und missender Dynamik fehlt es den Kämpfen an Ausdrucksstärke. Erst das Finale lässt Ambitionen anmerken, doch noch etwas epischer vorgehen zu wollen. Denn dort legt sich der Protagonist obligatorisch mit einer ganzen Masse an Kontrahenten an.
Sichtbar angestrengt kämpfen die Darsteller Jung Woo-sung ("Musa - Der Krieger"), Kim Tae-hee und Heo Jun-ho ("Divine Weapon") gegen ihre eindimensionale Rollen an und scheitern letzten Endes an ihnen. Ebenfalls ein Punkt, weswegen die Liebesgeschichte und die Dramatik um die Charaktere nicht zünden will.
Trotz seiner visuellen Überlegenheit vernachlässigt "The Restless" seine epischen Züge. Zu sehr tritt die Handlung auf der Stelle, zu wenig funktioniert das zwischenmenschliche Miteinander. Die Motivation der Figuren will sich nicht offenbaren und die nur wenigen Actionszenen bieten keinerlei Höhen, noch nicht mal eine sichtbare Dynamik. Zu wenig für ein suggeriertes Fantasy-Epos, dass sich nach einem frischen Einstieg den gewohnten Konventionen unterordnet. Knappe ...
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