Startseite
  Erweiterte Suche
  Neue Einträge
  Ranglisten
  Statistiken
  Kinostarts
  Disc-Area
  Web-TV
  zu den Foren
  FAQ
  Kontakt
  Das Team
  Neuerungen
  Partnerseiten








Ansicht eines Reviews

TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles (2007)

Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 20.01.2022, seitdem 113 Mal gelesen



14 Jahre nach dem letzten Teil der ersten „Turtles“-Realfilm-Trilogie erschien mit „TMNT“ ein neuer Film, teilweise auch als Part IV angekündigt, nun aber als vollkommen animiertes Projekt, das aber ein Einzelstück blieb – 2014 kam es zum erneuten Reboot im Kino.
Die 2007er Version spielt bewusst nach bekannten Ereignissen: Shredder ist besiegt, der Footclan arbeitet inzwischen als Söldnertruppe. Also haben auch die Turtles neue Betätigungen gesucht: Leonardo trainiert im südamerikanischen Dschungel, um ein besserer Anführer zu werden, Technikspezialist Donatella betreibt sein eigenes Callcenter für IT-Probleme und in einer Art „Ghostbusters 2“-Anspielung tritt Michelangelo als Entertainer im überdimensionierten Schildkrötenkostüm auf Kindergeburtstagen auf – ohne dass jemand weiß, dass ein echter Turtle sich verkleidet hat. Raphael hingegen verschläft die Tage, um nachts als Nightwatcher weiter Schurken zu stellen, ohne dass seine Brüder davon wissen. Mit diesem Split der teilweise lustigen, teilweise düsteren Betätigungen der Turtles zeigt „TMNT“ seinen Status als Zwitterwesen zwischen verschiedenen Stilrichtungen.
Die Schurkenseite bewegt sich ebenfalls weg von bekannten Shredder/Krang/Beebop/Rocksteady-Pfaden und setzt auch asiatische Mythologie: Dereinst wollte der Krieger-König Yaolt die Welt erobern und durch die Beschwörung während einer bestimmten Sternen-Konstellation Unsterblichkeit erlangen. Letzteres gelang, doch seine vier Generäle erstarrten zu Steinfiguren und 13 gefährliche Monster kamen aus einer anderen Dimension auf die Erde.

April O’Neil ist derweil ins Importgeschäft eingestiegen und verschafft dem Geschäftsmann Winters ein seltenes Artefakt. Bei diesem handelt es sich jedoch um niemand anderen als den unsterblichen Yaolt. Und der will eine erneute Beschwörung veranstalten, wenn sich jene Sternen-Konstellation wieder ergibt, bei der er vor 3.000 Jahren das Tor zu der anderen Dimension öffnete…
Krieger-Könige, Monster, Bruderzwist unter den Turtles, April und ihr Freund Casey Jones mit eigenem Handlungsstrang – „TMNT“ nimmt sich ganz schön viel vor dafür, dass er nur etwas mehr als 80 Minuten läuft. Und das merkt man dem Ergebnis leider schmerzlich an. Casey und April verkommen zu weniger als Sidekicks, zu puren Randfiguren, die mal hier und da Schützenhilfe leisten. Warum April von einer Reporterin zur Importeurin umsattelte, wird ebenso wenig thematisiert wie die Tatsache, dass sie im Finale in bester Ninja-Manier an der Seite von Casey und den Turtles mitmischen kann. Auch wenn man die Eigenschaften der Turtles besser herausstechen lässt als manch andere Adaption des Stoffs, entsteht ein klares Ungleichgewicht: Der besonnene Tüftler Donatello und der die Öffentlichkeit suchende Kindskopf Michelangelo werden eher zu Comedic Sidekicks, während der Clash zwischen dem abwesenden Anführer Leonardo und dem Hitzkopf Raphael einer der zentralen Handlungsstränge ist, der allerdings banal aufgelöst wird: Als Leonardo von den Schurken entführt wird, ist aller Zwist vergessen und die Rettung angesagt.
Wenig besser sieht es beim Mainplot aus. Der hat zwar ein paar gelungene Ambivalenzen in Sachen Schurkenfiguren und deren Motivation zu bieten, doch der ganze Background um die andere Dimension, die Monster und Winters‘ Leben seit dem Verlust seiner Armee und dem Erlangen der Unsterblichkeit wird in wenigen Nebensätzen bestenfalls angerissen und bleibt daher unbefriedigend erklärt. Noch dazu hat das Ganze so viel ungenutztes Potenzial: Von den 13 Monstern taucht mal hier oder da eines auf, die meisten werden schnöde offscreen gefangen und spielen kaum eine Rolle. Die vier Steingeneräle sind komplett austauschbar und nur deshalb zu viert, damit jeder Turtle einen Gegner im Showdown hat – aber auch hier sind die Fights so unübersichtlich inszeniert, dass man kaum mitbekommt, welcher Turtle gerade gegen welchen General kämpft. Letztendlich ist es auch egal.
So gehört der Showdown eh zu den Schwächen des Films, da sowohl das Gehaue mit den Generälen als auch ein Massenprügelei mit den Schergen des Footclan ausgesprochen wuselig daherkommen und kaum memorable Momente besitzen. Die haben dagegen zwei Konfrontationen gegen Ende des zweiten Drittels: Der düstere Bruderkampf zwischen Leonardo und Raphael/Nightwalker gefällt schon durch gute Choreographie und packende Inszenierung, noch einfallsreicher ist ein mehr auf Humor ausgelegter Fight zwischen Raphael und einem an einen Einsiedlerkrebs gemahnenden Monster in der Küche eines Diners. Wie das kleine Wüterich-Biest den wesentlich größeren, in der Nightwalker-Rüstung steckenden Ninjakämpfer in die Bredouille bringt, das ist schon echt großes Tennis.

Technisch kann man „TMNT“ wenig vorwerfen. Die Animationen sind detailreich, wenn auch eher comichaft gehalten. Man bemüht sich nicht um Fotorealismus, sondern lässt die Turtles eben Comicfiguren sein, was bei ihnen, Splinter und den Monstern vorzüglich funktioniert, die menschlichen Charaktere aber eher wie klobige Fremdkörper erscheinen lässt. Dazu kommt ein starker Voice-Cast, in dem allerdings gerade die Stars eine untergeordnete Rolle spielen. Chris Evans und Sarah Michelle Gellar als Casey und April leihen „TMNT“ zwar ihre Namen und ihre markanten Stimmen, haben aber enttäuschend wenig beizutragen – auch Nerd-Ikone Kevin Smith als Diner-Koch in Not hat nur unwesentlich weniger Screentime. Eine große Freude dagegen ist der Auftritt von Patrick Stewart, der Winters mit unheimlichem Charisma spricht. Guten Support liefern Laurence Fishburne als Erzähler, Mako als Splinter und Zhang Ziyi als Footclan-Chefin, doch die Hauptarbeit machen die Turtles-Sprecher James Arnold Taylor, Nolan North, Michael Kelley und Mitchell Whitfield. Diese sind allerdings auch Synchronprofis, nur eben ohne großen Starstatus.
Während stimmlich also alles passt, ist der Ton des Films an sich etwas unentschlossen. Denn einerseits versucht man den düsteren Ursprungscomics etwas mehr nachzueifern, die wenig kindgerecht waren, gerade in den Vigilante-Szenen um Raphael und seine Nightwalker-Persona oder den Plänen der Schurken. Andrerseits wird all das immer wieder humoristisch gebrochen, gerade die Monster erscheinen im späteren Verlauf weniger als gefährliche Menschenkiller und mehr als Gegner für Slapstickfights, so gelungen die Wemmserei im Diner auch sein mag.

So hinterlässt „TMNT“ auch einen eher zwiespältigen Eindruck: Mit rund 80 Minuten ist der Action-Animationsfilm recht flott und kurzweilig, lässt aber dadurch sehr viele Storyelemente links liegen und führt diese nur unzureichend aus, er ist mal düster und ernst, nur um dann an anderer Stelle eher locker und albern daherzukommen. Eine eigenwillige Mischung, nicht ohne Reiz, aber auch nicht komplett gelungen.


Surprise me!
"Surprise me!" BETA
Lassen Sie sich überraschen! Wir führen Sie zu einem zufälligen Treffer zu einem Thema Ihrer Wahl... Wollen Sie eine andere Kritik von "McClane" lesen? Oder ein anderes Review zu "TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles (2007)"?


• Zur Übersichtsseite des Films
• Liste aller lokalen Reviews von McClane

• Zurück


Copyright © 1999-2022 OFDb.de - Die Online-Filmdatenbank
Alle Rechte vorbehalten.
Nutzungsbedingungen · Datenschutz · Werben · Impressum
Hosted by Net-Build

Partner von entertainweb


Quicksearch






User-Center

Benutzername: 
Paßwort:
Login nur für diese Sitzung:

·

638 Besucher online


SSL  SSL-gesicherte
Verbindung aktiv


Abonnement


Abonnement - Bitte erst anmelden
Melden Sie sich bitte an, um Abonnements vornehmen zu können



Neue Reviews


• Täuschung, Die (2022)
• Predator (1987)
• Marvel One-Shot: Objekt 47 [Kurzfilm] (2012)
• Große Krieg der Planeten, Der (1977)
• Tortured Females (1965)




News


Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.

» Zum neuen News-Bereich