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Randale - Junge Mädchen hinter Gittern (1983)

Eine Kritik von buxtebrawler (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 09.01.2013, seitdem 705 Mal gelesen



„Die lügt doch, was die Fotze hält!“

Die anscheinend letzte Regiearbeit des Deutschen Manfred Purzer („Das Netz“) war „Randale“ aus dem Jahre 1983, ein vom ZDF vermutlich fürs Fernsehen koproduziertes Drama, das durch den zumindest auf DVD enthaltenen Titelzusatz „Junge Mädchen hinter Gittern“ eine Nähe zu Frauengefängnisfilmen suggeriert.

„Randale“ beschäftigt sich jedoch mit dem Leben minderjähriger pubertierender Mädchen hinter den Mauern eines Erziehungsheims und kehrt einzelne Schicksale heraus, um diese näher zu betrachten. Auch die Erzieherinnen und ihre Arbeit werden beleuchtet. Aufhänger des Films ist die Ankunft der neuen, motivierten und idealistischen Praktikantin Agnes, deren genaues Gegenteil die trinkende, resignierte und zynische Vorgesetzte ist. Etwas eigenartig und phasenweise leider recht langweilig erzählt, zeigt der Film ständig „Hang down your head, Tom Dooley“ mit deutschem Text singende Jugendliche, die erniedrigende Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen, Gefahr laufen, in die Fänge von Zuhältern zu gelangen und sichtlich unter Bevormundungen, Gruppenzwang und Sippenhaft leiden, die nur schwer geeignet sind, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Doch auch die etwas blauäugige Praktikantin gerät an ihre Grenzen, beißt häufig auf Granit und kommt nur schwer an die Mädels heran, die ihr zum Teil mit offener Aggression gegenübertreten. Wirkliche Lösungen bietet der Film genauso wenig an wie auf den Zuschauer überschwappende Emotionen oder das tatsächliche Wecken von Empathie. Stattdessen ergeht man sich in einem exploitativen Sleaze-Anteil, wie er heutzutage vermutlich kaum noch Verwendung fände und fällt einigen Klischees anheim, die nicht sonderlich von Einblick der Filmemacher in die Materie zeugen. Die in diesem Zusammenhang bemerkenswerteste Szene ist sicherlich die der wie Rocker auf Motorrädern ins Heim stürmenden „Punks“, von denen der eine mehr schlecht als recht auf Subkultur gestylte Laiendarsteller herrlich herumpöbeln und sich zum Fremdschämen animierende Rangeleien mit seiner Freundin und einer Heimaufseherin liefern darf. Klasse hingegen ist eine Dose Karlsquell im Auto, das nenne ich Zeitkolorit!

Tatsächlich gut gelungen und erinnerungswürdig ist ein atmosphärischer Moment, in dem die Mädchen mit weißer Creme im Gesicht im Nachthemd Spalier stehend und rauchend die Heimleiterin abpassen. Ansonsten überwiegt aber der Eindruck eines irgendwie hinsichtlich des Themenkomplexes Pädagogik, Autorität und Gefahren ambitionierten Films, der an der Balance zwischen Anspruch und Unterhaltung gescheitert ist und sich keines so richtig zutraut – oder aber dem für beides schlicht die Mittel fehlten. Biedere und dröge deutsche TV-Unterhaltung auf der einen und Freizügigkeit sowie juvenile Aufmüpfigkeit auf der anderen Seite wollen nicht so recht zusammenpassen und wirken aus heutiger Sicht in erster Linie kurios. Na gut, die mitunter etwas gezwungen klingenden Dialoge sind gar nicht so übel: „Ordnung regiert die Welt – und der Knüppel die Leute!“ Falls der Film tatsächlich einmal von Bedeutung war, ist er eher schlecht gealtert – trotz Angelica Domröse („Die Legende von Paul und Paula“) in der Rolle der Heimleiterin Andrea.


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