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Juno (2007)

Eine Kritik von Warbeast (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 19.12.2009, seitdem 455 Mal gelesen



Was uns Regisseur Jason Reitman hier präsentiert, ist von der Thematik her natürlich gar nicht mal so uninteressant, ist dafür leider auch nichts Ganzes und nichts Halbes.

Teenager Juno schläft mit ihrem besten Freund. Nach 3 Schwangerschaftstests, die allesamt positiv ausfielen, fängt der ganze Stress erst richtig an: Wie verklickere ich es meinen Eltern? Was mache ich mit dem Kind? Wie ist es, wenn da so ein ekliges Ding in meinem Bauch heranwächst, viel schlimmer jedoch, wie sehe ich damit aus?! Aber am ehesten wohl, was mit dem Jungen wird, der das Ganze in Schuld hat...

Wie bereits erwähnt: thematisch ist der Film besonders wertvoll. Zu Zeiten von tausenden Teenagerschwangerschaften gibt es eigentlich kaum was Besseres, als so eine Situation auch mal durchzukauen, statt immer nur irgendwelche Statistiken durchzukauen. Leider verfehlt der Film hier aber sein eigentliches Ziel und driftet stellenweise zu sehr in andere Bereiche ab.

Da hätten wir beispielsweise Junos permanentes, unhöfliches Verhalten, hinter deren Charakterentwicklung wohl mit Sicherheit irgendwelche hochseriösen Professoren oder Umfrageleute stecken, anders kann ich mir dieses überdrehte und nervige Auftreten und die doofen Kommentare in einigen Szenen nicht erklären. Die Erwachsenen gehen dann auch noch lockerflockig damit rum: da steht Juno im Haus der Familie, die das Kind adoptieren möchte, reißt einen Spruch nach dem Anderen, die Frau steht dort mit aufgerissenem Maul, kommt aber nichts heraus. So geht es in vielen Szenen im Film. Vermeintliche Einleitungen zu "Gefährlichen Situationen", die sozial eskalieren könnten (wie eben die oben angesprochene Szene), werden gleich im Keim erstickt statt sinnvoll ausgeführt und ausgeweitet. Eigentlich schade drum, denn so Potenzial zur Streitsituation war definitiv vorhanden und hätte die Spannungskurve vielleicht noch ein Wenig angereichert.

Dann stellte sich mir auch die Frage, wie es eigentlich dazu kam, dass Juno schwanger wird. Dass sie mit einem Jungen geschlafen hat, keine Frage - dass der Kerl aber nicht ihr Freund, sondern lediglich ihr bester "Kumpel"Freund ist, erfährt man komischerweise auch erst später. Insgesamt plätschert der Film viel um die Beiden herum, vor Allem dann, als er nicht mit Juno auf den Ball gehen will, sondern stattdessen einem anderen Mädchen zusagt. Interessant wird etwas bekanntlich ja auch erst dann, wenn mans nicht mehr hat... ;-)

Ja, was ist denn jetzt eigentlich mit der eigentlichen Thematik? Leider spielt der Film nur viel drumherum. Man sieht Juno beim Röntgen, desöfteren bei den zukünftigen Eltern des Kindes, rumlaufen mit ihrem Hubbel auf dem Bauch... Joa, und das war es dann irgendwie auch schon. Sonderlich tief eingegangen, wie sich das dann so konkret auf den Alltag auswirken kann, wird meiner Meinung nach nicht genügend. Allerhöchstens oberflächlich ein Wenig angekratzt. Ganz überhaupt verbringt der Film auch viel Zeit mit der Beziehung zwischen dem zukünftigen Vater und Juno - positiv hervorzuheben sei hier die kleine Hommage an die Horrorfilmklassiker "Suspiria" und "Wizard of Gore", die nämlich auch in einer Szene angesprochen werden. Hat mir soweit als Idee ganz gut gefallen. Aber, um auf den Grundgedanken zurückzukommen, auch hier ergibt sich wieder so eine mögliche, aufkeimende Streitsituation, dass Juno sich auf einmal in den Mann verliebt und / oder umgekehrt. Das denkt man sich da schon, dass da was passieren könnte, wenn die Beiden anfangen, miteinander zu tanzen und auf Kussdistanz zueinander stehen. Leider bleibt auch diese Eskalation aus, sodass der Film dem Zuschauer hier völlig unnötig Kopfzerbrechen bereitet hat.

Nun mal zum "Hinter den Kulissen", von der Story abgesehen: handwerklich haben wir hier einen absolut soliden Film. Man kauft der jungen Göre ihre Rolle als Juno ab, ihr Freund ist auch prima, die Erwachsenen auch gut reingesetzt (vor allem Junos spießige Eltern im Vergleich zum jungen, frischen Liebespärchen, das das Kind adoptieren möchte...) und die Kulissen, vor allem die "Kinderzimmer", passen wunderbar. Auch was den Score und die Optik angeht, kann man hier eigentlich soweit nicht meckern.

Insgesamt ist der Film Juno keinesfalls verachtenswert, geht jedoch nicht ebenwürdig mit der Thematik um und verschenkt viel mögliches Streitpotenzial, das trotz alledem in einigen Sequenzen immer wieder angeschnitten wird. Handwerklich ist der Film aber absolut solide und gut.

Somit verbleiben 5/10 Punkte.


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