Juno (2007)

"Juno" war Ellen Paiges endgültiger Durchbruch & Juno als Charakter ist eine der wichtigeren weiblichen Filmcharakter der 00er-Jahre. Wirklich wie ein Indiedrama wirkt "Juno" nie - weder indie noch drama - dafür ist er zu hochglanz & locker drauf. Doch gerade das macht diese Tragikkomödie so liebenswert & erinnerungswürdig. Ein Mix mit Witz & Substanz. Das Thema einer sehr frühen, ungewollten Schwangerschaft ist eigentlich wirklich ernst, wird hier aber clever, pfeilschnell & ambivalent genug in eine neue Form & einen leichteren Betrachtungswinkel gesteckt. Es geht um den Teenager Juno, die nach dem ersten Sex mit ihrem beinahe Freund Paulie schwanger wird. Nun steht sie zwischen Abtreiben & zur Adoption freigeben, denn eins ist sicher: behalten, will sie das Ding in ihrem Bauch auf keinen Fall!

"Juno" kommt ohne Zweifel aus Hollywood, hat sich seinen alternativen Charme aber beibehalten. Die jungen Darsteller sind grandios, den alten Hasen jederzeit überlegen, und den rasanten Dialogen voll nerdiger Anspielungen gewachsen. Regisseur Jason Reitman führt alles gekonnt zusammen & vor allem dem Script gebührt Verbeugung. Es findet die berühmte Komödie in der Tragödie, ist auf den Punkt & immer Unterhaltung mit Anspruch, egal wie zotig die Witze werden. Ein tiefgreifendes Thema, lockerleicht & zugleich respektvoll umgesetzt. Das Zeug zum Kultfilm einer Generation hat er. Manchmal wirkt er vielleicht etwas konzipierter & hipper & altkluger als ihm gut tut, doch das war für mich kein Grund ihn nicht zu mögen. Ganz im Gegenteil: "Juno" ist Feel-Good-Kino von Wichtigkeit, ganz nah am Zahn der der Zeit. Allein der Soundtrack macht eigentlich alles richtig!

Fazit: pfiffig, ehrlich, alternativ. "Juno" setzt ein schweres Thema leichtfüßig um, ohne die Brisanz zu verwässern. Frech, nerdig, emotional. Page & Cera sind eines der strangesten & bezauberndsten Filmpaare der 00er-Jahre! Wenn man das Thema nicht zu bierernst betrachtet, findet man kaum einen besseren Pärchenfilm als diesen.