Eine Kritik von Midnight Skeletor (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 26.05.2022, seitdem 78 Mal gelesen
Nach über 700 Reviews ist es endlich mal an der Zeit, einen waschechten Roughie zu besprechen. Jene Gattung von Film, die als Vorläufer der Sex- und Pornowelle diente, um im Gewand eines Krimis oder überschwänglichen Dramas haufenweise nackte Haut auf die Leinwand zu zaubern. Wer in den Sechzigern also etwas anderes sehen wollte, als immer nur Western oder Liebesschnulzen, der durfte sich zu später Stunde noch ins Hinterhofkino bemühen, wo es die billigen Streifen massenweise zu sehen gab.
Im Falle von "Tortured Females" gerät eine toupierte Blondine in die Fänge von Frauenhändlern. Dort, wohl auf einer alten Farm, wird viel gestrippt und auch mal die Peitsche geschwungen.
Augenscheinliches Vorbild war wohl die Olga-Serie, eine Reihe von billig-kultigen Sex´n Torture-Streifen, wo es vornehmlich um graphische Gewalt und den reinen Fleischbeschau ging. Auch "Tortured Females" schlägt in die selbe Kerbe: So springen die Frauen im Minutentakt aus den Klamotten, um entweder zu Duschen, sich auf dem Sofa zu entkleiden oder ein exotisches Tänzchen hinzulegen. Keine einzige Nacktszene, die nicht die pure Selbstzweckhaftigkeit wäre. In den Fängen der Frauenhändler geht es dann nach dem selben Schema munter weiter, wobei auch hier das nackte Fleisch die Handlung bestimmt.
Gefilmt wurde in Schwarzweiß und mit einem Budget, das wohl jeder Beschreibung spottet. Auf der Besetzungsliste befinden sich etliche Stripperinnen sowie Darsteller, von denen man nie wieder was gehört hat. Als Film ansich ist "Tortured Females" ein ziemlich drolliges Ereignis: Für die damalige Zeit vermutlich sehr gewagt, bleibt aus heutiger Sicht ein derbes, wenn auch ziemlich einfältiges Sexfilmchen übrig, das durchaus dem cineastischen Kuriositäten-Kabinett zugerechnet werden darf. Genau für dessen Fans ist "Tortured Females" bestimmt sehenswert, wenngleich man nichts allzu Spektakuläres oder geistig Hochtrabendes erwarten darf.
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