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Bats 2 - Blutige Ernte (2007)

Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 2 / 10)
eingetragen am 30.11.2021, seitdem 108 Mal gelesen



Zu Boom-Zeiten der DVD erwies sich Sony als Meister der Nur-dem-Namen-nach-Sequels für den Videomarkt und durchforstete seine Archive nach möglichen fortsetzbaren Titeln. 2007 war „Bats 2“ angesagt, ein Sequel des Horrorfilms von Louis Morneau, der es acht Jahre zuvor ins Kino geschafft hatte, nun aber ein TV-Fortführung erhielt.
Mit „Bats“ hat dieser Sci-Fi-Channel-Schnellschuss allerdings nur den Titel gemein, sonst ist der Film von Jamie Dixon komplett eigenständig. Anstelle einer amerikanischen Kleinstadt ist ein Waldgebiet in Tschetschenien der Haupthandlungsort, was schon mal sehr praktisch für die Produktion war, weil man im Ostblock drehen konnte ohne das Ganze als ganz anderen Ort ausgeben zu müssen. Hier geht direkt zu Beginn eine russische Patrouille als Vornewegopfer drauf, damit die Fledermäuse etabliert sind. Die sind im Sequel noch gepimpt und steuerbar – da erinnert „Bats 2“ an „Piranha 2“, der seine Killer aus dem Erstling im Sequel auch nochmal experimentell verbessert präsentierte und insgesamt ähnlich katastrophal wie diese Fortsetzung ist.
Da russische Helden in amerikanischen B-Pictures aber gewissermaßen ein No-Go sind, müssen mal wieder tapfere US-Boys ran, hier eine Einheit der Delta Force. Als Held in spe bietet sich Russo (David Chokachi) an, der natürlich das beste Pferd im Stall ist, aber sich nie an Befehle hält und Risiken eingeht. Damit die Amis einen Grund zum Eingreifen haben, steckt der US-Wissenschaftler Dr. Benton Walsh (Tomas Arana) hinter den Biowaffen-Fledermäusen und genau den sollen die Delta-Jungs also einkassieren.

Zusammen mit der russischen Informantin Katya (Pollyanna McIntosh) macht sich die Einheit auf, ohne von Walshs neuer Waffe zu wissen. Also treffen sie im Einsatzgebiet nicht nur die tschetschenischen Terroristen, für die der Doc arbeitet, und auf deren russische Spetsnaz-Gegner, sondern auch auf die Killerfledermäuse…
Es ist schon eine Ironie des Schicksals. Jamie Dixon ist eigentlich Visual-Effects-Experte, arbeitete an Werken wie „X-Men“, „Titanic“ und „True Lies“ mit und wollte für das Sequel gern die Fledermauspuppen und -animatronics aus „Bats“ verwenden, die jedoch fast alle beschädigt oder kaputt waren. Und was blieb dem VFX-Experten dann übrig? Auf Billig-CGI zurückzugreifen, das noch nicht einmal von seiner Heimatfirma Hammerhead Productions verantwortet wurde. Leider bedeutet das, dass die Biester meist als hässlich-unförmiger Klumpatsch aus dem Rechenknecht attackieren, nur einzelne Einstellung sind einigermaßen gelungen. Allerdings wäre „Bats 2“ auch mit besseren Tricks ein inszenatorisch dürftiger Film, denn Dixon holt nichts aus den Attacken der titelgebenden Kreaturen heraus: Die Fledermausangriffe sind weder noch gruselig noch spannend gemacht, da meist nur diejenigen, von denen man es eh erwartet, ganz unzeremoniell über den Jordan gehen und selten lange um ihr Überleben kämpfen. Sonderlich gory ist das nicht, eine Leiche ohne Gesicht hier, ein abgetrennter Arm da, weshalb die deutsche 18er-Freigabe wie ein Witz erscheint. Und mit innerer Logik ist es dann auch nicht weit her: Irgendwelche Nebenfiguren werden in Sekundenschnelle verknurpst, aber wenn die Biester im Showdown einen der Helden attackieren, dann knabbern sie nur leicht, damit der gerettet und in Sicherheit gebracht werden kann.
Wobei die Unterschiede zwischen den Protagonisten und irgendwelchen Statisten in Sachen Charakterzeichnung nicht gerade groß sind. Auch die Deltra-Truppe besteht bloß aus Pappkameraden, die bestenfalls eine Eigenschaft haben: Katya ist der geheimnisvolle Neuzugang, Martinez (Michael Jace) der strenge, aber wohlmeinende Vorgesetzte, O’Neal (Melissa De Sousa) die Frau im Männerbund usw. Das ist ebenso klischeehaft wie lustlos geschrieben, weshalb die Figuren egal sind. Die Spetsnaz als Ergänzungsgegner könnten beinahe auch weggelassen werden, auch wenn man deren Anführer ein paar Szenen gibt, in denen er böse sein darf, Oberschurke Walsh ist ein eindimensionaler, langweiliger 08/15-Mad-Scientist, seine Terrorkumpels bloß gesichtslose Metzelmasse.

Die dünne Handlung ist dabei so wenig involvierend wie die Figuren. Man schleicht durchs Unterholz, findet Leichen und Leichenteile, ehe dann Fledermausbegegnungen für eine dezimierte Truppe und einen Überlebenskampf sorgen, der allerdings nicht die Bohne spannend ist, da man jedes Ableben eines Pappkameraden voraussagen kann. Ein paar Storytwists zu der Biowaffe verpuffen im Nichts – einzig und allein der schwarzhumorige Weg, auf dem sich Russo die Beißerbiester im Showdown vom Leib halten kann, lässt kurz schmunzeln. Mit Spannungsaufbau ist es Essig, die Figuren verhalten sich reichlich dämlich, etwa wenn die Delta-Crew das Gerät zur Fledermauskontrolle abschaltet und diese danach vollends Amok laufen. Horror im Sinne von Angsterzeugung findet auch nicht statt, stattdessen wird viel auf menschliche und tierische Feinde geballert, doch die Actionszenen sind so statisch und steif inszeniert, dass auch das keine Freude bereitet.
Darstellerisch ist das Niveau leider kaum höher als in anderen Bereichen. Michael Jace, damals dank „The Shield“ auf einem kleinen Karrierehoch, legt sich zwar ins Zeug, hat aber nur wenig Screentime. Pollyanna McIntosh ist okay, Hauptdarsteller David Chokachi dagegen eine ziemliche Nullnummer. Das trifft auf den Rest der eher lustlosen Nebendarstellerriege zu. Einzige Ausnahme: Tomas Arana, der genau in die Gegenrichtung geht, als Schurke absolutes Schmierentheater aufführt und damit auf andere Art ein Totalausfall ist.

So bleibt dann kreuzlangweiliger Tierhorror in der Güteklasse eines „Deep Blue Sea 2“, mit schlechten Tricks, mauen Darstellern, egalen Charakteren, unspektakulären Ballerszenen und fehlendem Spannungsaufbau. Die eine oder andere Fledermausattacke ist nicht ganz verkehrt gemacht, aber sonst ist „Bats 2“ eine ziemlich klägliche Angelegenheit fürs hinterletzte Videoregal oder die Ausstrahlung im Nachtprogramm.


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