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Ti Lung - Die tödliche Kobra (1980)

Eine Kritik von Lin Shao Yu (Bewertung des Films: 8 / 10)
eingetragen am 29.07.2013, seitdem 1667 Mal gelesen




Inhalt:

Zen Chong (Ti Lung) ist ein ebenso skrupelloser wie grausamer Gehilfe des manchurischen Fürsten (Chen Hui Min) in einer der Provinzen des Reiches während der Qing-Dynastie.
Einst selbst Schüler der Shaolin, verrät er seine Kommilitonen und der Tempel der Shaolin wird niedergebrannt.

Um eine allerletzte versteckte Widerstandszelle der Shaolin auszuheben, bittet Zen den Fürsten darum, die letzten Überlebenden (Wang Chung, Li Hsiu Hsien, Wang Ching, Tsai Hung, Wu Ma und "Dorian" Tan Tao Liang) nicht zu töten, sondern im Kerker des Manchu-Palastes so lange zu foltern, bis sie endlich diese letzte Zelle verraten!

Ein Märtyrium ohnegleichen spielt sich nunmehr in den Katakomben des fürstlichen Palastes für die überlebenden Shaolin-Schüler ab..., Zen foltert die Gefangenen nicht nur, er kämpft mit ihnen, um sie zu demütigen, da sie ihm hoffnungslos unterlegen sind. Die Katakomben des Palastes, schäbiger Kerker und Folterhalle in einem, und es gibt sogar eine Kampf-Arena darinnen, in der Zen und der Fürst brutale Kämpfe gegen die Gefangenen abhalten...!

Nach monatelangem Treiben sind die Ergebnisse hinsichtlich der Widerstandszelle äußerst mager. Innerhalb der Qing-Clique um den Fürsten macht sich der Verdacht breit, dass Zen das alles nur inszeniert hat, um sein KungFu den Gefangenen klammheimlich zu vermitteln und somit ihr eigenes insgeheim zu verbessern, zumal er einen der Gefangenen, der mit dem Fürsten kollaborieren wollte, tötet.

Sie veranlassen den Fürsten, Zen einer Probe zu unterziehen: Er soll selbst einen der Gefangenen zu Tode foltern, der Fürst soll dabei anwesend sein...!
Da bricht im Kerker ein verzweifelter Aufstand los.......


Fazit:

Ziemlich gut. Der Streifen "Ti Lung - Die tödliche Kobra" ist ein düsterer, spannender, so flüssig wie morbide erzählter und knallharter Eastern von Regisseur Wu Ma in Szene gesetzt.

Das ganze ist ungewöhnlich erzählt. Ti Lung, MegaStar der Shaw Brothers, der hier in einer Villain-Vorstellung der absoluten Sonderklasse brilliert, quält hier die Schüler der Shaolin wie es ihm gefällt, kalt und irgendwie "bürokratisch".
Das Märtyrium der gefangenen Shaolin wird hier von Regisseur Wu Ma mit einer gewissen Gefühlskälte durchgezogen, die Schergen des Fürsten vollführen ihre Demütigungen und Quälereien als wenn das alles ganz normal wäre, ohne Skrupel und Mitleid.

Der Keller des Palastes, in dem ein Großteil des Filmes spielt, düstere Todeshallen, ein Folter-Studio und gar ein Arena-Bereich für brutale Kämpfe, mit denen die Gefangenen zur Räson gebracht werden sollen, das ganze verströmt morbiden Charme, und lässt das Herz des Betrachters in die Hose rutschen. Hier werden Quälereien bürokratisch abgearbeitet..., da fehlen mir die Worte.

Der Streifen erfährt eine Wendung..., und dies für den Zuschauer durchaus absolut schlüssig. Auch wenn eigentlich wenig auf einen Verrat hindeutet...., aber als Betrachter sagte ich mir: "Irgendetwas stimmt da doch nicht.".
Und Regisseur Wu Ma erspart denn den Eastern-Fans hier auch herzlich wenig, er ergießt sich geradezu in den Szenen, die im Folterkeller..., den Hallen des Todes, spielen..., es will schier kein Ende nehmen.

Die Fights in diesem Streifen sind kernig, klassische Techniken, präzises KungFu, hart inszeniert, auch Waffenkampf, Ti Lung agiert gekonnt mit einer Naginata..., Bojutsu, der Kampf mit dem Stock kommt nicht zu kurz..., und das fast dubiose Dubbing unterstreicht hier die Intensität der Kämpfe.
Vor allem der Endkampf zwischen Chen Hui Min und Ti Lung ist gedehnte, intensive KungFu-Action.

Bei den Darstellern ragt natürlich Ti Lung heraus, einer der Könige des KungFu. Er trägt den Film, es ist "sein" Streifen. Und er spielt diesmal eher ungewöhnlich, er ist eben ein echter Schauspieler, der sich nicht in eine Schublade packen lässt. Ob strahlender Held, ob einsamer harter Kämpfer, oder hintertriebener Villain, ob grausamer Quäler und Verräter wie hier..., er überzeugt in allem, und seine intensive Darstellung lässt mich wieder sagen und fragen: War Ti Lung womöglich der größte aller Eastern-Darsteller?

Die anderen Darsteller..., nun, für sie ist wenig Spielraum, wenngleich sich der Cast hochkarätig anhört. Wang Chung, Wang Ching, Tsai Hung, Li Hsiu Hsien (aka Danny Lee), Dorian Tan..., sie sprechen wenig, aber dennoch muss ich ihre Leistung hervorheben. Denn sie leiden eben still in ihrem schmuddeligen Gefängnis..., Quäl-Kram..., und da bedarf es keiner großen Worte, dreckig, lumpig, schäbig, schweißtreibend, sie sitzen in der eigenen Scheiße..., so leiden sie, so dämmern sie in ihrem Verließ vor sich hin..., ich litt mit.
Dazu diese unerträgliche Hilflosigkeit! Sie fighten verzweifelt in der Todes-Arena dieses weiträumigen Kerkers gegen ihre Peiniger, ohne Chance gegen deren überlegenes KungFu, und diese sadistischen Typen genießen diese Überlegenheit in vollsten Zügen.
Doch der Film ist eben auch raffiniert..., lehrt doch ihr eigener Peiniger ihnen wie man richtig kämpft. Also, das ist wirklich ganz raffiniert gemacht.
Ich kann ja die schlechten Kritiken verstehen...., die haben nicht verstanden worum es hier ging, das überstieg wohl den Horizont der Eastern-Puristen.

Was mich eher wunderte, war..., also dies ist kein Eastern der Shaw Brothers, auch wenn die Besetzung und der Stab mit hochrangigen Vertretern des Studios von der Clearwater Bay in Hongkong nur so strotzt.
Wu Ma, er spielte und dirigierte in etlichen Shaw-Streifen, ebenso Produzent und Villain-Ikone Philip Ko (was mich schon verwunderte, dass er hier als Produzent firmierte).
Die Darsteller wie Li Hsiu Hsien, Wang Chung, Shi Szu (die einen Gast-Auftritt als Prinzessin hat), Wang Ching, Tsai Hung... gehörten zum Stammpersonal Shaws in jenen Jahren. Und über Ti Lung brauch ich da gar nicht erst zu reden...

Laut Trailer zeichnete hier die mir völlig unbekannte Produktionsfgesellschaft "Yen Sing Cinema" verantwortlich. Hat Shaw hier sein Personal ausgeliehen? Oder war Shaw hier so etwas wie ein versteckter Co-Produzent, wie für einige Chang Cheh-Eastern anfang der 70er?

"Ti Lung - Die tödliche Kobra"..., ist dennoch nichts für Shaw-Ästheten die luxuriöse Sets gewohnt sind, oder was für Chu Yuan-Romantiker..., es ist etwas für Liebhaber rauer, düsterer Eastern mit dem gewissen Etwas.
Für Ti Lung-Fans hingegen ist dieser Streifen Pflicht-Programm, da hat dieser Film längst Kult-Charakter! 


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