Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 25.07.2009, seitdem 1471 Mal gelesen
Alle Jubeljahre wird es scheinbar wieder Zeit für eine Körpertauschkomödie, nun also als Vehikel für Newcomer Zac Efron.
1989: Mike O’Donnell (Zac Efron) ist der Star des Basketballteams seiner High School und hat ein wichtiges Spiel, bei dem ein Talentsucher vom College anwesend ist. Doch dann gesteht ihm seine Freundin vor dem Spiel, dass sie schwanger ist – Mike schmeißt alles hin, rennt ihr nach und heiratet sie. Der Anfang lässt also nichts Gutes erwarten, denn bei soviel Herzlichkeit und Rechtschaffenheit stellt sich schnell der Brechreiz beim Zuschauer ein.
Sprung zum erwachsenen Mike (Matthew Perry), in dessen Leben nicht mehr soviel rund läuft. Bei seinem Job bei einem Pharmakonzern werden andauernd irgendwelche Jungspunde an seiner statt befördert, zu seinen Teenagerkindern hat er kaum noch einen Draht und seine Frau Scarlett (Leslie Mann) will sich von ihm scheiden lassen. Dafür wohnt er bei seinem schwerreichen Nerd-Kumpel Ned Gold (Thomas Lennon) und tatsächlich wird der Witz hier eine klar Spur böser, z.B. wenn Scarlett diverse von Mikes Habseligkeiten einem Häcksler im Garten überantwortet.
Eines Abends lockt das Schicksal Mike zu einem seltsamen Wasserstrudel. Er stürzt hinein und kehrt nun wieder in seinem 17jährigen Körper zurück. Als angeblicher Sohn Neds kehrt an die High School zurück, um herauszufinden, was das Schicksal von ihm will...
Die Geschichte der märchenhaften zweiten Chance gibt es immer wieder, im Falle von „17 Again“ spielt der Film sogar auf dessen Bekanntheit an: Ned mit seiner Medienkompetenz kann Mike anleiten, ihm verklickern, dass das Schicksal eine Art Mission für ihn hat – nur die Art der Mission, die muss er selbst ergründen. Am Ende steht dann natürlich wieder die kitschige Lehre, dass Familie und Harmonie über allem anderen stehen, viel besser als das böse, böse Karriereleben und dass man herausfinden muss, was die wahren Träume sind.
Dass dem Zuschauer bei soviel Moral nicht die Galle hochkommt ist dann dem Mittelteil des Films geschuldet, der ansatzweise bissig und vor allem ziemlich pointiert daherkommt. Gerade wenn Mike Erwachsenenansprachen hält, seine Kiddies im 17jährigen Körper zu Keuschheit anheizen will oder sich diverser Avancen erwahren muss, dann macht „17 Again“ großen Spaß. Das Highlight sind sicherlich die Auftritte Neds, der unbedingt die Direktorin erobern will und dabei kaum ein Fettnäpfchen auslässt. Doch nachdem sich „17 Again“ anfangs über Nerdtum lustig macht, wird dies in Hälfte zwei dann regelrecht abgefeiert und idealistischerweise hat Ned als er selbst sogar mehr Erfolg als mit der protzigen Fassade, die er aufbaut.
Sicher sind nicht alle Gags so wohl aufgebaut, gerade wenn Mike in seinem Jugendkörper versucht Scarlett zu erobern, dann erschöpft sich der Gag sehr, doch auf jeden nicht zündenden Gag kommen mindestens zwei oder drei Situationen, bei denen man zumindest Schmunzeln kann (großartig: Der Ohrfeigen-Marathon). Zwischendrin drückt man dann etwas auf die Tränendrüse, das Eingreifen des Schicksals wird nicht groß erklärt, aber großes Kino will „17 Again“ eh nicht sein, da kann man solche Schwächen durchaus mal nachsehen.
Als Vehikel für Zac Efron nervt der Film allerdings teilweise ein bisschen, da er seinen Star derart eitel andauernd in die Kamera rückt und dem Zuschauer nicht mal eine Tanzeinlage erspart, aber alles in allem schlägt er sich ganz solide. Da hätte man dann lieber noch mehr von Matthew Perry gesehen, der als Vater in der Lebenskrise gleichzeitig komisch und tragisch sein kann und dem Rest der Besetzung die Show stiehlt. Thomas Lennon blödelt amüsant, Leslie Mann in der Mutterrolle hat die Sympathiepunkte auf ihrer Seite und auch Michelle Trachtenberg und Sterling Knight als Mikes Kinder liefern gute Arbeit ab.
Was unterm Strich also bleibt ist ein amüsanter Film für einen netten Abend, der nicht allzu böse oder besonders originell ist, seine Körpertauschgeschichte aber flott und recht pointiert erzählt. Alles andere als ein Meilenstein, doch Amüsement für zwischendurch.
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