Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 03.04.2010, seitdem 858 Mal gelesen
Die Iren sind schon ein merkwürdiges Volk. Sie sitzen im Auto auf der falschen Seite, verfügen über keine Postleitzahlen und glauben an den Leprechaun.
Neuerdings scheinen auch lebendig gewordene Moorleichen ein Thema zu sein, zumindest in diesem Quatschfilm, der nur für Freunde zwischen Trash und Creature Feature erträglich sein dürfte.
Selbstverständlich verlagert man das Geschehen in die irische Einöde, damit wenigstens die gefälligen Naturlandschaften ein wenig zur Geltung kommen, was im Zusammenhang mit etwas Irish Folk auch durchaus Laune macht.
Ansonsten müssen sich lediglich sechs Leute, einschließlich eines Jägers (Vinnie Jones) dem seit Hunderten von Jahren unter dem Moor gelegenen Typen entgegenstellen, der niemandem freundlich gesinnt ist…
Diesen Muskelmann darf man sich nun wahrlich nicht wie einen Zombie vorstellen, denn dafür hat das Make-up augenscheinlich nicht gereicht. Eher wie einen Neandertaler, der außer einem leicht knirschigen „Wasser“ kein verständliches Wort herausbringt, entsprechende Fellkleidung trägt und latent grimmig dreinschaut. Haare hat er keine.
Wie dieser Knilch zum Laden um die Ecke kommt und in eine Plastikflasche mit Wasser beißt, während der Ladenbesitzer an einen vom nahe gastierenden Zirkus denkt, ist schon bezeichnend für die Versuche, ein wenig Humor einfließen zu lassen, was phasenweise dennoch gelingt.
Leider gibt es auch noch potentielle Opfer und deren Zusammenspiel ist eher lahm.
Auf drei parallel ablaufenden Handlungsebenen werden die jeweiligen Paare eingeführt: Ein junger Archäologieprofessor mit keifiger Studentin, eine ebenfalls keifige Baugesellschaftsmanagerin (oder so was) mit Taxifahrer und zwei nicht keifende Freundinnen.
Wie kommen die nun in der urigen Waldhütte des mysteriösen Jägers zusammen?
Benzin alle – Fußmarsch, im Schlamm stecken geblieben – Fußmarsch, eine Kuh übergemöllert – Fußmarsch, - natürlich stranden alle zur gleichen Zeit am späteren Hauptschauplatz.
Jetzt könnte es fein abgehen, aber Flötepiepen. Der Koloss ist bis zum letzten Drittel eher damit beschäftigt, ziellos umherzulaufen und die Leute in der Hütte erzählen sich Geheimnisse aus ihrem eher ödem Dasein. Immerhin hat letztlich nahezu jeder der Anwesenden eine Leiche im Keller, womit minimale Plot Twists den fühlbaren Leerlauf ein wenig erträglicher gestalten.
Erschreckend ist bis dato die Blutarmut einiger Szenen, denn bis auf ein Resultat (Spitze eines Hockeyschlägers in der Schnute) spielt sich alles im Off ab und auch im letzten Drittel, als das Geschehen zumindest mit Konfrontationen zwischen Gut und Böse aufwarten kann, ist die einzige Gewaltaufnahme, die eines abgetrennten Kopfes und die sieht auch noch so mies aus, als hätten das ein paar Kinder im Bastelunterricht mit Leim und Mümmes zusammengeschustert.
Neben den erhofften Splattereinlagen fehlt ohnehin einiges: Gute Darsteller, Erklärungen für das Erwachen der Moorleiche, Spannung, Atmosphäre, eine annehmbare Synchro und ein brauchbarer roter Faden.
Das Ergebnis ist leidlich passabel für Freunde äußerst geringer Ansprüche, die auf eine Mischung aus Monsterfilm und Slasher abfahren.
Alle anderen stehen sich besser mit einem Spaziergang durchs Hücker Moor und irischer Folklore auf dem Ei-Pott.
3,5 von 10
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