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Nur noch 60 Sekunden (2000)

Eine Kritik von Mephisto (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 06.07.2002, seitdem 469 Mal gelesen

Bei diesem Film handelt es sich mal wieder um eine Jerry Bruckheimer Produktion. Kenner wissen, dass pures Popcorn-Kino angesagt ist. Hirn aus, Sound an - los gehts. Die Cola braucht man nicht, es geht auch ohne Koffein - ständig rumst und knallt es irgendwo.

Die Story ist in einem Satz beschrieben: Guter, älterer Bruder (Nicolas Cage) und ehemaliger Autodieb wird rückfällig, weil unfähiger, jüngerer Bruder Mist baut und sein Leben verliert, wenn guter, älterer Bruder nicht 50 Autos in ganz, ganz kurzer Zeit klaut, was er für seinen Bruder tun will aber nicht ohne Freunde und am Ende kommt es dann ganz dicke. Die Story muss man noch nicht einmal verstehen, das ist für den Genuss des Films nebensächlich.

Damit der Film noch spannender wird, als es die Story vermuten läßt, legt man auch nicht gleich los mit dem Klauen sondern wartet, bis die Zeit noch knapper ist. In dieser Zeit plätschert der Film zum großen Teil vor sich hin, so dass der Titel in einem ganz anderen Licht steht. Man hofft nämlich ab und an, dass er "nur noch 60 Sekunden" andauert, bis eine Minute vor Schluß aber vergeblich.

Wobei - die eigentlich Klauaktion ist eigentlich recht nett. Zwar läuft mit Angelina Jolie, diesmal glücklicherweise nicht als glitzernde Kosmetiktante mit Silberzeug an Hals, Arm und Finger, etwas sehr ansehliches durchs Bild, der echte Mann von Welt ergötzt sich aber an den automobilen Fahrzeugen, die unauffällig in der Nacht mit hochjagenden Motoren dem angedachten Transportschiff entgegen rasen. Wenn dann kurz vor Schluß Mr. Cage den 67er Shelby startet, kriegt die Heimkinoanlage etwas zu tun und man(n) ist erfreut. Wenn der Shelby in der anschließenden Verfolgungsjagd durch die Straßen brettert, bekommt man(n) vor Freude schon fast die Tränen in die Augen.

Eine durchgehend fesselnde Atmosphäre sollte man dafür nicht erwarten. Die Schauspieler spielen durchgehend ganz passabel, Ausreisser gibt es kaum nach oben, selten nach unten. Die Charaktere von dem Bruderpaar sowie Angelina Jolie sind einsichtig dargestellt, die Charaktere der anderen Personen eher unwichtiger.

Die DVD (RC2, deutsch) ist qualitativ ohne Fehl und Tadel. Die Bild- und Tonqualtität ist einwandfrei, als Soundreferenz geht er allerdings nicht durch. Ein bisserl Bonusmaterial ist auch auf der DVD, gesichtet habe ich es im Detail noch nicht.

Fazit: anspruchslose Action ohne tiefere Story, viel schöne und meistens kräftige Autos, Popcorn-Action und ein HappyEnd. Zum einmaligen Geniessen vollkommen ok, ein zweites Mal werden wohl nur hartnäckige Bruckheimer-Fans den Film einlegen.

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