Eine Kritik von Schnapskartoffel (Bewertung des Films: 1 / 10) eingetragen am 27.11.2022, seitdem 77 Mal gelesen
Im Jahr 2022 ist die Erde nach einem Angriff durch Aliens vollkommen verwüstet und die letzten überlebenden Menschen hausen wie in der Steinzeit in Höhlen. Der ehemalige Raumfahrer John D. Trooper erinnert sich zurück an die Zeit vor der Apokalypse, als er an Bord der „Firestar“ während eines Patrouillen-Flugs in ein Feuer-Gefecht mit dem außerirdischen Raumschiff verwickelt wurde. Von seinem Vorgesetzten Vandross wurde der bisherige Captain Bremner darauf hin seines Kommandos enthoben und eine neue Erkundungs-Mission angesetzt, bei der eine friedliche Kontakt-Aufnahme mit der unbekannten Alien-Zivilisation erfolgen sollte. Dazu ist es dann aber doch nicht gekommen, denn die Außerirdischen haben sich als echte Ungeheuer entpuppt, von denen sich eines sogar an Bord der „Firestar“ schleichen konnte und sich munter durch die Besatzung gemetzelt hat… Als Fan des Genres hat man sich ja schon verbissen durch so manchen Z-Grade-Rotz gequält, aber dieser offenbar der Vergessenheit anheim gefallene britische Science-Fiction-Müll ist doch tatsächlich in der Lage, auch den abgebrühtesten Zuschauern noch die letzten Zähne zu ziehen. Bei „Firestar“ kommt nämlich echt alles zusammen: eine dürftige Shot-on-Video-Optik, die das Ganze wie ein debiles Home Made-Movie aussehen lässt, Modell-Effekte, gegen die sich die Raumschiff-Szenen aus „Star Crash – Sterne im Duell“ glatt wie ganz großes Hollywood-Kino ausnehmen, und digitale F/X aus der Mottenkiste, die vermutlich auch ein Zehnjähriger mit einem C64 besser hinbekommen hätte. Nicht der kleinste Anflug von Qualität trübt da das formale Erscheinungsbild, und von irgendwelchen inhaltlichen Meriten will man bei dem Drehbuch, das sich Hauptdarsteller Cliff Twemlow mit sichtlicher Genugtuung auf den eigenen Leib geschrieben hat, auch erst gar nicht sprechen. In erbärmlich zusammengepichelten Billig-Sets, die sogar noch die kargen Raumschiff-Kulissen aus John Carpenters „Dark Star - Finsterer Stern“ unterbieten, spult sich da ziemlich haarklein erneut der Plot von „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ ab, der nur von den auffallend graphischen Splatter-Einlagen ein wenig aufgelockert wird. Mit dem Ridley Scott-Original kann Regie-Zwerg David Kent-Watson natürlich zu keiner Zeit mithalten, denn wo das Vorbild immer noch für atemlose Spannung sorgt, reicht es bei „Firestar“ nur für zwei bis drei verschmitzte Grinser und einem wehmütigen Seufzer darüber, dass der besagte Klassiker mal wieder so unverschämt und inkompetent abkopiert wurde... einen wirklichen Unterhaltungswert generiert die Chose allerdings zu keinem Zeitpunkt. Aus dem Umstand, dass sich die Geschichte in Form einer groß angelegten Rückblende entwickelt, wird - mal abgesehen davon, dass auf die Art natürlich das Ende vorweggenommen wird - absolut gar nichts gemacht und letztendlich ist dieser überflüssige Kniff auch nur dafür gut, dem Zuschauer schon in der allerersten Einstellung die wirklich minimalen Production Values vorzuführen und ihn so auf das zu erwartende Trauerspiel einzustimmen, denn alleine für das Höhlen-Set zu Beginn hätte sich jeder 80er-Jahre-Italo-Babaren-Hobel in Grund und Boden geschämt. Mit echtem Erschrecken stellt man allerdings fest, dass es doch tatsächlich den ehemaligen James Bond-Bösewicht Charles Gray, der zwanzig Jahre zuvor noch den Blofeld in "Diamantenfieber" gegeben hatte, in diesen unterproduzierten Amateurfilm-Scheiss verschlagen hat. Der ist mit den Jahren auch ganz schön fett geworden und bietet einen echt mitleiderregenden Anblick.
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