Eine Kritik von Srics213 (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 02.03.2016, seitdem 301 Mal gelesen
American Psycho, die Geschichte vom unsichtbaren Mann in der Apotheke und die Schwelle zwischen Wolke, Wasser, Emotion und Nebel
American Psycho ist ein ganz vortreffliches Buch. Easton Ellis ist und bleibt ein Wahnsinniger, der es versteht, Irrsinn, Etikette und versnobbtes Gebaren perfekt in Spiegel, Splitter und Splatter zu verpacken. Fast all seine ausschweifenden und überlangen Romane zeichnen ein pervertiertes Bild aus Ecken und Enden der Gesellschaft, die die Meisten von uns niemals sehen werden. Wollen wir das?
Mary Harron meisterte einen Spagat, der Jahre lang belächelt wurde. Natürlich musste sie die schier unbändige Gewalt außen vor lassen. Trotzdem ist American Psycho ein Film, der nachwirkt, zynisch, ironisch und teils sehr makaber mit Gedanken und Ideen des Buches spielt, sie gelungen inszeniert und dann in die Gesichter der Zuschauer spuckt. Die Essenz des Buches wird - Easton Ellis sieht das nach wie vor nicht so - sehr gut gefiltert und am Ende ist eigentlich relativ klar, was echt und weniger echt sein könnte, müsste oder sollte. Tagträume, Wahnsinn und die Reflektierung derer, denen es vielleicht zu gut geht mit all dem Geld, dem Glamour und den Rauschmitteln.
Eine schöne Komödie über den Wahnsinn, tollen Popsongs, feinem Essen, teuren Getränken, Sex, nicht Liebe, nicht Ehrlichkeit, nicht Emotion und doch - doch ist er einfach nicht da.
Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.