Eine Kritik von A Retro Kinski (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 25.12.2011, seitdem 466 Mal gelesen
Die sehr gute Anfangsszene baut eine Menge Spannung auf die kommenden rund 89 Minuten auf. ACCIDENTS HAPPEN versucht sich in dem durchaus machbaren Spagat zwischen schwarzer Komödie und Drama. Meines Erachtens schafft es der Film aus unten genannten Gründen leider nicht sich wie selbstverständlich und leichtfüssig zwischen diesen Genres zu bewegen. Auch eine Identifikation mit den Protagonisten wird nicht wirklich ermöglicht.
Dabei ist die Story herrlich schwarzhumorig. Billy Conway hat wohl kein Glück. Nicht nur dass in jungen Jahren sein Nachbar plötzlich vor seinen Augen in Flammen aufgeht. Bei einem Autounfall stirbt seine Schwester und sein Bruder liegt im Koma. Die Mutter lebt in Scheidung und sein Bruder versucht ihn auch zu terrorisieren. Wie der Titel schon sagt spielen Unfälle eine gewissse Rolle in dem Film auch wenn es im späteren Verlauf eher vermeidbare Streiche von Jugendlichen sind. Mehr soll zur Story nicht verraten werden.
Der Film hat durchaus seine guten Momente an denen insbesondere Geena Davis als Mutter Convay beteiligt ist. Sie schafft es bestens die Zerrissenheit, Depression und neurotische Prägung der ganzen Famlie in Ihrer Rolle glaubhaft in die Handlung zu transportieren. Selbstverständlich können die vielen jugendlichen Schauspieler nicht auf diesem Niveau agieren. Oft wirkt es beliebig und man kann die ganzen Jungs anfangs kaum auseinanderhalten. Dazu kommen dann auch noch diverse Superzeitlupe Szenen die optisch zwar schön anzusehen sind, aber dramaturgisch nicht wirklich in den Film eingebunden sind.
Der deutlich sichtbare Ziel ein Drama und eine Komödie zu sein schafft der Film nachhaltig nicht zu vereinen. Die dramatischen Szenen wirken oft nicht glaubhaft und das Weinen der Protagonisten lächerlich. Im Gegenzug dazu ziehen eine Reihe der geplanten Humorspitzen nicht und wirken bemüht. Vielen Filmen gelingt es beide Dinge authentisch wirken zu lassen, ACCIDENTS HAPPEN springt eher etwas fahrig zwischen den Handlungssträngen hin und her. Ohne Geena Davis die alle Höhen und Tiefen des Films meistert wäre er gänzlich durchgefallen.
Am Ende fühlt man sich zwar irgendwie unterhalten und die standard Lauflänge hilft weitere Schwächen zu vermeiden. Aber die Unentschlossenheit des Films wirkt noch lange nach. So bleibt leicht überdurchschnittliche Leistung die absolut sehbar ist. Nach einigen überschwenglichen Kritiken soll man aber kein Meisterwerk erwarten. Mit gedämpften Erwartungen gesehen kann der Film durchaus noch als sehbar klassifiziert werden.
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