"Das Spiel ist aus" ist sicherlich selbst in Filmkreisen relativ unbekannt, gewinnt jedoch allein durch die Vorlage Jean-Paul Sartres und die zeitnahe Umsetzung mit Bezügen zur NS-Diktatur Bedeutung. Allerdings ist der Film keine Antikriegsware, sondern eine philosophische Parabel auf Vorbestimmtheit und Unausweichlichkeit.
Zentral behandelt er die Schicksale der beiden Liebenden Eva und Pierre, die, aus unterschiedlichen Ständen kommend, sich aufgrund eines Fehlers im Jenseits erst nach dem Tod begegnen und daraufhin eine Ein-Tages-Chance für unbedingte Liebe bekommen, auf das ein ganzes Leben folge.
Der Film verfolgt seinen romantisch-dramatischen Plot ruhig und gewißhaft, führt die zentralen Konflikte ein, um dann später in der Prüfung der Liebenden darauf einzugehen.
Nebenbei bietet er auch zahlreiche philosophische Momente in den Parallelen zum Hitlerregime, denn das namenlose Filmland wird ebenfalls von einem NS-ähnlichen Despoten regiert, über den sich die Toten mit Gleichmut lustig machen, da er früher oder später ihr Schicksal teilen wird.
Es ist schwer, definitv herauszufiltern, was uns der Film sagen will. Er kann sowohl als Plädoyer für den individuellen Einsatz und revolutionären Geist, als Gleichnis über die Liebe oder die Unausweichbarkeit des Schicksals aufgrund äußerer Einflüsse gedeutet werden.
Entstanden in den ersten beiden Nachkriegsjahren, führt der Film sein "Jenseits" liebevoll mit schmalsten Mitteln vor, indem er eine Jenseitsgasse einführt, in der sich die Verstorbenen einfinden müssen, um ihr Gestorbensein zu quittieren und dann unter die Lebenden zurückzukehren. Das Jenseits erscheint nicht gerade als angenehmer Ort, denn aufgrund der Machtlosigkeit der Beteiligten, verlieren sich alle früher oder später in Gleichgültigkeit und Monotonie. Doch die Summe des Lebens, die einen Menschen ausmacht, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen und so können sich die beiden nicht vorbehaltslos lieben und sterben schließlich wieder, um im Jenseits einem neuen Paar die Hoffnung nicht nehmen zu wollen.
"Das Spiel ist aus" ist ein stiller, poetischer Film, an dem man ein wenig knabbern und kauen kann, ohne das ganz einfach eine Lösung zur Tür hereinspringt. Sartre ist nicht etwas für jedermann und deswegen soll jeder hier sein ganz persönliches Päckchen mitnehmen und darüber nachsinnen. Die stllen Bilder und der besonnene Ton bleiben jedenfalls angenehm im Gedächtnis. (7/10)