Eine Kritik von Bizz Mo (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 14.12.2009, seitdem 1618 Mal gelesen
"Pandorum" will düster sein. Das wird zu Beginn des Filmes deutlich. Man findet sich in einer alptraumhaften, klaustrophobischen Situation wieder und fragt sich unweigerlich, was denn in Gottes Namen hier eigentlich geschehen ist. So auch unser Protagonist Bower (Ben Foster), der unsanft aus dem Kälteschlaf geweckt wird und erkennen muss, dass auf dem Raumschiff "Elysium" nichts mehr so ist, wie es sich seine Erbauer gewünscht haben.
Aber der Reihe nach. Bower ist Teil eines Projektes, welches in ferner Zukunft mit Hilfe des Raumschiffs "Elysium" dafür Sorge tragen soll, dass die Menschheit, die ihren Heimatplaneten Erde nun wohl endgültig terminiert hat, nicht zugrunde geht und fernab der alten Heimat auf einem erdähnlichen Planeten einen Neustart beginnen soll. Die "Elysium" nimmt dabei die Rolle einer Arche ein, die mit unzähligem terrestrischen Genmaterial gefüttert und nun auf dem Weg in ein neues Leben ist. Aber wie bereits erwähnt, irgendetwas ist dabei gehörig schiefgelaufen...
Bower erhält bald Gesellschaft von seinem Vorgesetzten Payton (Dennis Quaid), welcher ebenfalls aus dem Kälteschlaf erwacht und der gleichen Amnesie unterliegt wie Bower. Beide versuchen in unabhängigen Handlungssträngen wieder die Kontrolle über das Schiff zu erlangen und dabei ganz nebenbei herauszufinden, was geschehen ist. Dabei geht der Part des aktiven "Suchers" an Bower, während Payton vom Kontrollpult aus seine Beobachtungen macht.
Damit beginnt eine gruselig-schaurige Reise in die Dunkelheit des scheinbar völlig menschenleeren Raumschiffs. Doch schon bald muss Bower erkennen, dass er alles andere als allein ist und dass hier Kreaturen ihr Unwesen treiben, die scheinbar nicht menschlichen Ursprungs zu sein scheinen - die Jagd beginnt.
Eine vielversprechende SciFi-Horror-Story, die düster beginnt und sich nach und nach in Tempo, Dramaturgie und Horror steigert - das ist "Padorum". Ein gut gemachter, solider Streifen mit deutscher Beteiligung, wie man ihn lange nicht mehr im Kino bewundern durfte. Die von anderen Rezensenten bereits erwähnten Quervergleiche zu Streifen wie "Alien" oder "Event Horizon" sind nicht von der Hand zu weisen, machen das deftige Filmspektakel aufgrund der Befürchtung, hier eine bloße Kopie genannter Genre-Highlights vorzufinden, allerdings nicht weniger sehenswert. Ganz im Gegenteil, der Grad des Mitfieberns mit Bower und seiner stetig wachsenden, jedoch stets überschaubaren Schar von menschlichen Mitstreitern, steigt von Minute zu Minute, auch wenn der ganz große Grusel nur in den ersten 20 Minuten des Films seine Wirkung entfalten darf. Sobald man weiß, wer da wen jagd, wird die Sache zwar nicht weniger spannend, aber der Reiz des Ungewissen, der düsteren Schockmomente lässt bis zum Ende des Films leider etwas nach. Â
Trotzdem - die Filmindustrie überschüttet den geneigten Fan leider in den letzten Jahren nicht wirklich mit derlei grotesken Movies, also darf man dankbar sein, dass es noch Filmemacher gibt, die sich ein Herz fassen und sich an einen solchen Stoff heranwagen. Dass der Film dabei handwerklich gut gemacht ist und die Geschichte, trotz einiger Logikfehler, in ihrer Gesamtheit und in ihrem Plot letztlich zu überzeugen weiß, ist positiv für das strapazierte Genre und damit auch für uns Fans, die wir uns nicht wieder mit einem dieser cineastischen Rohrkrepierer herumschlagen müssen, sondern feine Unterhaltung im Bereich Sci-Fi-Horror geboten bekommen. Dafür gebe ich gerne acht Punkte.
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