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Lange Nacht (2009)

Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 28.09.2010, seitdem 775 Mal gelesen



Der typische Zwiespalt mit deutschen Nachwuchsregisseuren bleibt bestehen, denn der überwiegende Teil buttert für den Erstling immer noch die meiste Kohle in die FX, während die übrigen eine Geschichte mit Tiefgang erzählen wollen, dabei aber selten aus dem Quark kommen.
Das Debüt von Till Kleinert leidet ein wenig unter beiden Aspekten, bringt aber ausgleichend eine Menge Atmosphäre ins Spiel, um dem nächtlichen Treiben im Wald eine markante Note zu verleihen.

Natur in Potsdam: Sechs ehemalige Schulfreunde treffen sich zum Camping im Wald, doch das Intervenieren einiger Nazis stört rasch die Idylle.
Doch noch bedrohlicher als die Kahlköpfe lauert das ultimative Grauen auf die jungen Leute, die sich gerade so zusammenraufen und für viel Licht und Feuer sorgen können, um die pelzartigen Neandertaler-Wesen vorerst von sich fernzuhalten…

Mal abgesehen von den etwas blassen Farben und fehlenden Kontrasten ist der erste Eindruck durchaus brauchbar, wenn auch inhaltlich ärgerlich: Ein Teilnehmer der Gruppe lässt sich von zwei großkotzigen Pissblagen am einsamen Bahnhof einschüchtern, bis seine Freundin dazwischen geht. Jene Freundin Frie entpuppt sich rasch als potentielle Heldin, denn sie kennt sowohl die fiesen Nazis als auch die Zeit davor mit ihren Freunden.
Als man im See planschen geht und sich einer von der Gruppe entfernt, ergibt sich das Pendant zu „Eden Lake“: Ein Friedfertiger und sechs Provokateure einschließlich bissigem Hund, - Streit und Nachlässigkeiten führen direkt zu zwei unsanften Ableben, die bis dato noch nichts mit den eigentlichen Monstern zu tun haben.

Was innerhalb des ersten Drittels positiv auffällt, sind die durchweg unbekannten Darsteller, welche mit Erfolg um Authentizität bemüht sind und eher selten flache Dialoge von sich geben. Darüber hinaus kommt der Hüllkurven-Score ordentlich zur Geltung und unterstreicht die dichte Atmosphäre adäquat: Knacken, ein Flackern, ein Schatten, der Griff nach einer Hand oder einer Leuchte und über allem die Angst, in freier Wildbahn etwas Unaussprechlichem ausgesetzt zu sein.

Und jenes kündigt sich schön langsam an, da ein Rudel unter einem kurzen Aufflackern im Feld aufleuchtet, während einige still hinter Bäumen verharren und regungslos die potentiellen Opfer beobachten: Sie sind da, sie wirken übermächtig, doch Details werden nicht erfasst.
Als Einführung der bedrohenden Spezies ist das recht effektiv, da man rein gar nichts von ihren Absichten oder Hintergründen erahnt und die todbringende Kreatur als solche schlicht akzeptieren muss.

Doch im Verlauf entwickeln die Viecher eine zu geringe Dynamik, - bis auf ein, zwei Pelzarme ist zu wenig Action im Spiel und diverse Ableben werden zu harmlos in Szene gesetzt.
Messerstiche, Hundebisse und ein Verbrennen bilden im ersten Drittel bereits die heftigsten Anteile, während danach kaum mehr Szenen für Splatterfreunde auszumachen sind, da sich fast alle weiteren Tötungen im Off abspielen.
Zwar ist nicht immer absehbar, wer von der Gruppe als nächstes das Zeitliche segnet, doch egal, wen es trifft, ob Gut oder Böse, - zum Mitfiebern reichen jene Sequenzen nicht aus, weil sie zu unspektakulär eingebunden sind und reichlich Suspense vermissen lassen.

Demgegenüber kommen Spannungen und Machtvergleiche innerhalb der Gruppe und den feindlichen Nazis wesentlich besser zum Tragen, wobei auch hier die tauglichen Darsteller, als auch die passable Kamera löblich zu erwähnen sind, die dem geschwätzigen Treiben eine atmosphärische und gleichermaßen glaubhafte Note verleihen.
Die Monster treten dabei zwar etwas zu sehr in den Hintergrund und holen sich allenfalls mal jemanden aus einem Boot oder hinter einem Baum weg, doch einige Flashbacks erleichtern derweil die Empathie zwischen Gut und Böse.
Einzig das viel zu abrupte Ende trübt die an sich stimmige Fortführung der Geschichte.

Klar, ein Geniestreich und dazu noch ein inspirativ origineller sieht definitiv anders aus, doch trotz fehlender Bluteffekte und überraschender Wendungen kann sich dieses deutsche Debüt in einigen Belangen sehen lassen.
Stimmungsvoll, inszenatorisch recht souverän, bekommt Till Kleinert eine brauchbare Mixtur aus Slasher und Monsterfilm hin, die zwar zu keiner Zeit mitreißt, aber gewiss Freunden von schlichten Psychothrillern nahe zu legen ist, - , vielleicht noch etwas ungelenk, aber zumindest für eine Sichtung mit nicht allzu hoher Erwartungshaltung okay…
5,5 von 10


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