Eine Kritik von Moonshade (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 02.01.2003, seitdem 1353 Mal gelesen
"Sindbads 7.Reise" war ein Hit, warum also nicht mit Hauptdarsteller, Schurken und Regisseur noch eine schnelle Mark mit Stop Motion und Fantasy verdienen und noch so einen Schinken drehen. Rausgekommen dabei ist "Der Herrscher von Cornwall", der im Original trefflicher "Jack, the Giant Killer" heißt und reichlich britische Mythen verwurstet.
Die Story ist ähnlich, denn ein Bösling von einem Koboldkönig (Torin Thatcher auf Autopilot) halt des Königs Töchterlein gekascht. Der Erstversuch per gehörntem Riesen wird jedoch vom Müllerssohn Jack vereitelt, der von da an reichlich Monstren an den Hacken hat. Natürlich eine Reise mit vielen Gefahren, als die Schöne erst mal eingesackt ist und Helfer gibt es auch, wie einen Wikinger und einen netten Jungen. Zwischendurch trickst uns Jim Danforth, der so eine Art Schluderschüler von Ray Harryhausen war, reichlich Monster und kann doch nicht verhehlen, daß er die Kunst nie so meisterhaft beherrschte.
Kennzeichen seiner Arbeiten sind erstens mangelnder Realismus. Wo Harryhausen Perfektion anstrebte, sehen Danforths Kreaturen meist wie grimmige Knetmännchen aus, vor allem die Augen sind meist abgrundtief billig und seelenlos, von der Mimik ganz zu schweigen. Das sieht dann schon mal wie Puppentheater aus, für Kinder only. Kleinigkeiten wie den kleinen Heinzelmann (extrem reimophil) gelingen ganz nett, aber der Kampf zwischen einem zweiköpfigen Monster und einer Mischung aus Schlange und Riesenkrake ist doch recht amateurhaft.
Richtig enttäuschend aber ist dann leider der Schlußkampf, als Jack gegen ein Gargoylen/Drachengemisch antreten muß, in den sich der Fiesling verwandelt hat. Der erinnert an grobe Holzschnitte und sieht putzig aus, bis Jack sich ihm in den Lüften stellt. Da wechselt mit der Perspektive gleich noch die Trickqualität: mal ist Jack (Kerwin Mathews) schlecht in die Trickszenerie reinkopiert (oder umgekehrt) weil die Hintergründe sich farblich überlappen, mal haben wir es mit animiertem Drachen und Menschen zu tun, überdeutlich zu erkennen.
Die finale Explosion des Schlosses mit seinen aufgemalten Leuchteffekten begraben wir zudem ganz tief in der Trickkiste.
Wer sich also mit seinen Kindern mal die Volldröhnung geben will, muß hiernach Ausschau halten, geht aber das Risiko, daß die Kaffeekanne auf dem Tisch interessanter wirkt. Definitiv die Grenze von kindlich zu kindisch leicht überschritten. Aber passabel gespielt. (5/10)
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