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Four Lions (2010)

Eine Kritik von daronmuyen (Bewertung des Films: 8 / 10)
eingetragen am 01.02.2012, seitdem 589 Mal gelesen



Überzeugte britische Islamisten leben hart in einer vom westlichen Lifestyle geprägten und vom Kapitalismus dominierten Welt. So auch die Protagonisten des gelungenen Films von Chris Morris, der sich mit seinem Thema auf dünnem Eis bewegt, jedoch mit sicherer Hand sämtliche Klippen der Peinlichkeit und Zotigkeit zu umschiffen weiß.
Die selbst ernannten Krieger des Dschihad gehen als Laien-Terroristen mit Konsequenz ihrem Märtyrertod entgegen. Morris interessiert dabei nicht eventuelle Skepsis oder vorhandene Selbstzweifel was die Tat an sich betrifft. Hierin sind sich alle einig. Ihn interessieren vor allem die unterschiedlichen Motivationen der sehr unterschiedlichen Terroristen, die natürlich auch mit den Charakterzügen der Figuren einhergehen.
Da ist zum einen der intellektuell gebildete und im Großbürgertum angekommene Omar, der sich dem Heiligen Krieg anschließen möchte, die Planung übernimmt und daraus vor Ehefrau und Sohn keinen Hehl macht. Die unterstützen und bestätigen ihn sogar in seinem Vorhaben.
Der leicht unterbelichtete Waj ist ein gutmütiger Moslem, der offenbar gar nicht weiß, was er eigentlich tut und am Ende ins Hadern gerät, weil er nicht weiß wem er trauen soll: dem Verstand (der als solcher ja gar nicht vorhanden ist) oder dem Herzen.
Barry, Omars Gegenstück, ist grundsätzlich anderer Meinung, setzt als weißer Konvertit alles daran, sinnlosen Hass zu schüren und scheut auch nicht davor zurück, eine Moschee in die Luft zu jagen, nur damit sich die angeblich "gemäßigten" Moslems erheben und das Chaos auf diesem Planeten perfekt wird.
Faisal scheint auch mehr zufällig zur Truppe gestossen zu sein, mit auffälliger Unauffälligkeit besorgt er alles notwendige, um Bomben bauen zu können und verstrickt sich mehr als einmal in Widersprüche.
Auch wenn der Film ein oder zwei Längen aufweist, so muss man (insbesondere als "Kapitalist") erstaunt feststellen, wie sympathisch Morris seine Möchtegern-Terroristen in Szene setzt und wie er es schafft, den Humor nicht durch Kalauer und blöde Gags, die zu Lasten des Islams gehen und dazu da wären, weitere Vorurteile zu schüren, durchgehend auf einem angenehmen Level zu halten. Dass die Krieger Allahs im Verlauf des Films alle ihre Ende finden - das dilletantische Verhalten Wajs und Omars im pakistanischen Ausbildungslager weist bereits darauf hin - ist da nur konsequent. Zwar haben sie sich letztlich für Allah in die Luft gesprengt, haben aber dennoch das eigentliche Ziel verfehlt. Die große Aufmerksamkeit bleibt ihnen verwehrt, das erstrebte Chaos bleibt aus und so setzen sie mit ihren Taten nur weitere kleine Fußnoten, die heute noch aktuell, Morgen aber vielleicht schon wieder vergessen sind.
Interessant ist der Film dann auch in den Szenen, in denen grundsätzlich über Haltungen und Meinungen unter den Islamisten und Moslems diskutiert und sich teilweise auch heftig attackiert wird. Die große Diskussion zwischen Barry und Omar, was denn nun sinnvoller erscheint, zu sprengen, Moschee oder nicht Moschee, ist schon ein Highlight des Films und zeugt von dem Geschick des Drehbuchs, schwierige Themen in lustige, aber gepfefferte Dialoge zu packen. Man merkt dem Film an, wie ausführlich und behutsam Morris recherchiert hat.
Natürlich bleibt ein bitterer Nachgeschmack, denn man realisiert am Ende, dass man den Figuren einen "besseren", "ehrenhafteren" Tod gewünscht hätte. Aber natürlich nur, weil man weiß, dass dies nur ein Film ist.


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