Eine Kritik von Schwarz (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 29.10.2004, seitdem 911 Mal gelesen
Mitten in Amsterdam geschehen brutale Morde, vom Täter fehlt fast jede Spur. Scheinbar wie ein Monster taucht ein unbekannter Täter aus den Grachten auf und mordet sich ohne erkennbares Motiv durch die Stadt. Der routinierte Ermittler Eric Visser wird auf den mysteriösen Serienkiller angesetzt, der seine Opfer mit diversen Verstümmelungen zurücklässt. Als ihn die Spur zu einem Tauchclub führt, verguckt er sich in eine Hobbytaucherin, deren Psychiater und ehemaliger Taucher ebenfalls höchst verdächtig erscheint. Schließlich wird auch der Ermittler zum Ziel des Killers, auf der anderen Seite macht die Stadtverwaltung Druck, denn als touristisches Aushängeschild ist die Mordserie äußerst hinderlich. Dieser Thriller weiss stellenweise erstaunlich gut, wie der Zuschauer zu unterhalten ist. Dabei mag es banal anmuten, wie sich Huub Staapel als draufgängerischer Haudegen dem Fall nähert oder wie plump die Lovestory am Rande funktioniert. Doch das Amsterdamer Flair und die Idee des in den Grachten abtauchenden Killers haben etwas für sich und ganz so glatt kommt dann doch keiner davon. Der Held ist bei näherer Betrachtung mit einigen Haken und Ösen in seiner verkorksten Familienvergangenheit ausgestattet und sein Kollege sorgt für kleine, unauffällige Grinsepointen, wenn er sich selbstsicher geben will. Mit Anspruch hat dieses Gemisch aus kriminologischer Aufklärung und Actionszenen nicht viel zu tun, dafür hebt es sich wohltuend vom Einerlei vieler amerikanischer Produktionen ab. Hier gibt es z.B. Verfolgungen mit Polizei-Kleinstwagen, die fast schon an "Kottan ermittelt" erinnern. Dick Maas hat, im Gegensatz zu seinem schwachen "Down" hier noch das Gespür für kleine, aber ungewöhnliche Highlights wenn es um Situationsbeschreibungen geht, allein die Morde können überzeugen. Bei denen gibt es nichts Nennenswertes an Goreszenen, doch im Nachhinein werden die übel zugerichteten Leichen noch mal nett präsentiert. Auch dort versagt der Humor am Rande nicht, wenn eine Leiche kopfüber von der Brücke baumelnd eine blutige Spur über das Glasdach eines Ausflugsdampfers zieht, der mit Kindern und Nonnen besetzt ist. Langeweile kommt selten auf, der große Eurothriller ist "Verfluchtes Amsterdam" allerdings auch nicht.
Fazit: Geht quasi als Holland-Giallo durch und dass einigermaßen gut. 5/10 Punkten
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